Die Milchstraße mit einer besonderen Zoom-Methode fotografiert, sodass es aussieht, als würde man mit riesiger Geschwindigkeit darauf zufliegen. © imago images Foto: UIG

Sind Asteroideneinschläge in Hollywoodfilmen realistisch?

Stand: 26.09.2022 14:01 Uhr

Eine Raumsonde der NASA soll am Dienstag geplant mit einem Asteroiden zusammenprallen. Dadurch will man herausfinden, ob man so dessen Flugbahn ändern und einen möglichen Asteroideneinschlag verhindern kann. Ein Szenario, das immer wieder als spannendes Setting für Filme genutzt wird.

von Bettina Peulecke

In der Satire "Don't Look Up" wird die Warnung vor einem drohenden Weltuntergang durch einen Kometeneinschlag von der regierenden Präsidentin der USA einfach ignoriert. Dabei haben die Wissenschaftler ihn zweifelsfrei vorhergesagt. Normalerweise rufen derartige Ereignisse in Hollywood jedoch mehr oder weniger professionelle Sonderkommandos auf den Plan. Wenn Asteoriden im Kino auf die Erde zusteuern, beginnt die Uhr zu ticken. Besonders beliebt ist der Filmklassiker "Meteor" aus dem Jahr 1979 mit Stars wie Sean Connery, Natalie Wood und Henry Fonda.

Der Kurs des Meteoriten kann nicht abgewendet werden. In sechs Tagen wird er auf die Erde treffen. Und es gibt keinen Ort auf der Welt, indem man sich verstecken kann. Filmzitat "Meteor"

Professor Metin Tolan, Präsident der Georg-August-Universität Göttingen. © NDR
Professor Metin Tolan, Präsident der Georg-August-Universität Göttingen.

Die Zeit, die bis zur Katastrophe verbleibt, variiert im Film von wenigen Stunden bis hin zu Monaten. Sechs Tage wie bei "Meteor" hält Metin Tolan, Präsident der Universität Göttingen und Professor für experimentelle Physik, jedoch für unangemessen: "Sechs Tage muss man sagen, wäre sehr kurz. Tatsache ist, je früher man ein solches Objekt entdeckt, desto größer ist die Chance, dass man etwas gegen das Objekt machen kann." Nicht immer muss man aber ja auch gegen jeden Astroiden angehen.

"Armageddon": Ein durchaus realistisches Szenario

Bruce Willis mit Ben Affleck in "Armageddon" (1998) © picture-alliance / Mary Evans Picture Library
Auch im All rettet Bruce Willis (hier mit Ben Affleck) die Welt. In "Armageddon" gibt er sein Leben dafür - indem er per Hand einen Asteroiden sprengt, der auf die Erde zurast.

1998 gingen gleich zwei Katastrophenfilme über Asteroiden an den Start. "Deep Impact" mit namhafter Besetzung, aber schlechten Special Effects und "Armageddon" mit Bruce Willis, Ben Affleck und Liv Tyler mit besseren Effekten und einem musikalischen Ohrwurm. Darin entdeckte die NASA einen Asteroiden von der Größe des Bundesstaates Texas, der sich auf Kollisionskurs mit der Erde befindet und diese in voraussichtlich 18 Tagen erreichen wird.

Ein bemannte Mission wird zum Asteroiden geschickt, um den tödlichen Weltraumkörper mit Atombomben in die Luft zu jagen. Ein durchaus realistisches Szenario, sagt Professor Tolan: "Der Film 'Armageddon' ist schon gut und spannend gemacht. Wenn man landet und eine Atombombe in das Innere dieses Objektes bringen kann, ist das eigentlich der Optimalfall. Wenn man wirklich nur diese ganz kurze Vorlaufzeit hätte, muss man sich fragen, hat man da vorher weggeguckt hat? Denn solche großen Objekte sieht man viel früher. Bei dieser kurzen Vorlaufzeit würde man versuchen, das Objekt, was auf uns zukommt, im Wesentlichen zu zerkleinern."

Und auch ein neuer Film behandelt das Thema: "Mission Ulja Funk". Für ein wissbegieriges Mädchen aus der deutschen Provinz ist der Einschlag ein ersehntes Ereignis, für das sie unerlaubt und waghalsig nach Polen fährt. Da handelt es sich um ein kleines, nicht bösartiges Objekt, anders als bei den großen Blockbustern kurz vor der Jahrtausendwende.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Klassisch in den Tag | 26.09.2022 | 07:40 Uhr

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Spielfilm

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

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