Das Konzert
Montag, 14. November 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr
Das letzte Konzert der Sommerlichen Musiktage Hitzacker 2022 setzte sich noch einmal auf ganz besondere Weise mit dem Festivalmotto "Zeit.Räume" auseinander. Denn nur wenige Komponisten haben die Zeit und deren Vergänglichkeit in ihrem Werk so eindrucksvoll thematisiert wie Olivier Messiaen. Ganz ausdrücklich sogar im "Quatuor pour la fin du temps", dem "Quartett auf das Ende der Zeit". Der tiefgläubige Katholik Messiaen schrieb es als französischer Kriegsgefangener in einem deutschen Lager, wo es in eisiger Kälte im Januar 1941 uraufgeführt wurde.
Erneuerer der französischen Musik: Claude Debussy
Auch die g-Moll-Violinsonate von Claude Debussy ist ein Kriegskind. In diesem Fall wollte sich der Komponist, bereits unheilbar krebskrank, ausdrücklich von der deutschen Musiktradition absetzen und feierte Rameau und dessen französische Barockkollegen.
Aufbruch zu neuen Ufern: Penderecki und Schumann
Mit seinem Klarinettenquartett von 1993 erwies auch Krzystof Penderecki einem verehrten Vorgänger seine Reverenz: Franz Schuberts Streichquintett und dessen Ausdruckskraft hatten ihn inspiriert. Robert Schumann dagegen ging 1842 mit der damals noch außergewöhnlichen Besetzung Klavier plus Streichquartett neue Wege und schuf "ein Werk voll Kraft und Frische", wie seine Frau Clara notierte. Neue Klangräume erforschen - auch das kann eine Form der Auseinandersetzung mit dem Thema "Zeit.Räume" sein.
Eine Sendung von Christiane Irrgang.