Kino-Tipps für September: "James Bond" und "Dune" laufen an
Der September ist ein Blockbuster-Kino-Monat: "Dune" und "Bond" starten. Ebenso die bewegende Doku "Herr Bachmann und seine Klasse" und eine neue Version der "Schachnovelle".
Die von Kino-Fans wohl am sehnlichsten erwarteten Blockbuster kommen im September ins Kino: Zunächst das Fantasy-Epos "Dune" des Kanadiers Denis Villeneuve. Ein pures Kinovergnügen, wie NDR Kultur Kinoexpertin Katja Nicodemus nach der Weltpremiere von den Filmfestspielen Venedig berichtete, die noch bis zum 11. September laufen. Außerdem startet nach zig Verschiebungen Ende des Monats endlich der neue "Bond": "James Bond" im 25. Abenteuer mit "Keine Zeit zu sterben".
"Dune" - Sci-Fi und Fantasy-Epos mit Zendaya und Timothée Chalamet

Der Film "Dune" spielt in einer fernen Zukunft und basiert auf dem gleichnamigen Kultroman von Frank Herbert. Sein Hauptheld ist Paul Atreides, verkörpert von Timothée Chalamet. Dessen hochgeborene Familie soll auf einen Wüstenplaneten namens Arrakis umsiedeln, wo ein bestimmter kostbarer Staub abgetragen wird. Pauls Vater, Herzog Leto (Oscar Isaac), übernimmt die verantwortungsvolle Aufgabe, dieses staubige "Spice" in ausreichender Menge zu "ernten". Denn nur mit diesem können Raumschiffe ihre langen intergalaktischen Reisen in höchster Geschwindigkeit bewältigen. Auf dem Sandplaneten lauern jedoch Gefahren neben der Hitze über 60 Grad am Tag, etwa riesige Würmer, die alles verschlingen.
Auch Kräfte von außen torpedieren die Mission. NDR Kultur Kinokritikerin Katja Nicodemus hat den Film bei den Filmfestpielen Venedig gesehen und meint, er sei ein echtes Kinoereignis. Der Kanadier Denis Villeneuve ("Blade Runner 2049") interessiere sich "für die Essenz der Geschichte, für die Stille". Er schaffe eine eigene Welt, mit Libellen als Flugobjekten und mit gigantischen Sandbergen. "Die Ausstattungsarchitektur und der Soundtrack sind pures Kinovergnügen." Charlotte Rampling spielt eine Art Seherin, Rebecca Ferguson eine Hexe, Josh Brolin einen Ausbilder, Oscar Isaac den Führer der Artreides-Dynastie. Ab 16. September im Kino (FSK 12).
"Curveball - wir machen die Wahrheit" - Geheimdienst-Farce von Johannes Naber
Wie sehr der Öffentlichkeit das Blaue vom Himmel vorgelogen wurde, um den Einmarsch der US-Truppen im Irak zu rechtfertigen, davon erzählt die bitterböse Satire "Curveball - Wir machen die Wahrheit". Hätten sich die Drehbuchautoren die Geschichte ausgedacht, man könnte sich herrlich amüsieren über diese Geheimdienst-Farce mit Doppel-Nullen als Agenten. Aber: Sie ist nicht ausgedacht, sondern im Prinzip so passiert - und da kann einem das Lachen schon im Hals stecken bleiben. Es geht um den BND und um Rafid Alwan, der er in Deutschland politisches Asyl beantragt hat und dem Biowaffen-Experten Wolf (Sebastian Blomberg) streng geheime Informationen verspricht - wenn er im Gegenzug Bleiberecht und einen deutschen Pass bekommt. Der Agent erhält den Namen "Curveball". Seit dem 9. September ist der Film im Kino (FSK 12).
"Herr Bachmann und seine Klasse" - Preisgekrönter Dokumentarfilm

Bewegend ist die Arbeit des Pädagogen Herrn Bachmann mit seiner 6. seiner Klasse in Stadtallendorf - und die mit dem Silbernen Bären ausgezeichnete Dokumentation "Herr Bachmann und seine Klasse" von Maria Speth. Der Film bietet deutsche Geschichte - der Integration, der Pädagogik, des Miteinanders und über Hintergründe der Zwangsarbeit. Ab 16. September im Kino (FSK 0).
"Schachnovelle" - Verfilmung eines Klassikers mit Oliver Masucci

Philipp Stölzl adaptiert Stefan Zweigs "Schachnovelle" von 1941 neu: mit Oliver Masucci als Josef Bartok, Albrecht Schuch als seinem Peiniger - dem Leiter der Geheimen Staatspolizei Franz-Josef Böhm -und Birgit Minichmayr als Bartoks Frau Anna. Die Handlung spielt im Wien von 1938, aus dem der Anwalt Josef Bartok fliehen muss. Er wird jedoch von der Gestapo verhaftet und in ein Luxus-Hotel gebracht, wo er in Isolation unter der Folter der Einzelhaft leidet und immer wieder von Böhm verhört wird.
Einzig ein Schachbuch rettet seine Qualen. Regisseur Stölzl gelingt ein doppeltes Spiel - wie Oliver Masucci in der Einzelhaft in den Wahn abdriftet - und wie er später auf einem Schiff einem Schachgenie begegnet und ein Duell mit dem Opponenten ausficht. Startet am 24. September (FSK 12).
"Bond - Keine Zeit zu sterben" - Das 25. Abenteuer von James Bond
Am 30. September wird nun endlich klar werden, welche Aufgaben auf 007 warten, welchen alten Gegnern (etwa Blofield alias Christoph Waltz) und alten oder neuen Lieben er begegnen wird. Wer seit der Wiederöffnung der Lichtspielhäuser schon wieder im Kino war, hat mindestens zwei Trailer des Blockbusters von Cary Joji Fukunaga mit Auto- und Motorradstunts gesehen. Daniel Craig gibt seine letzte Vorstellung als Agent im Dienst der Queen. Erneut zu sehen sind Léa Seydoux als Madeleine Swann, Ralph Fiennes als M, Ben Wishaw als Q sowie Ana de Armas (aus "Knives Out") als Paloma und Rami Malek mit entstelltem Gesicht als Safin. Ab 30. September im Kino (FSK 12).
"Helden der Wahrscheinlichkeit" - Tragikomödie mit Mads Mikkelsen als Psychowrack

Kaum einer versteht es so gut, Männer in lebensbedrohlichen Krisensituationen gleichzeitig mit Humor und als Actionfilm zu porträtieren, wie der dänische Regisseur Anders Thomas Jensen. Oft vereint er vor der Kamera seine Filmfamilie - zu der seit 2000 in "Blinkende Lichter", in "Adams Äpfel" und in "Dänische Delikatessen" die Hauptdarsteller Mads Mikkelsen, Nikolaj Lie Kaas, Ulrich Thomsen und Nicolas Bro gehören. In "Helden der Wahrscheinlichkeit" spielen erneut alle außer Thomsen mit. Und erneut drehen die Männer in dieser schrägen, sehenswert-durchgeknallten rabenschwarzen Thriller-Tragikomödie durch. Der immer sehenswerte Mads Mikkelsen spielt Markus. Einen Soldaten, der aus einem Afghanistan-Einsatz zurückkehren muss, weil seine Frau bei einem U-Bahn-Unglück ums Leben gekommen ist. Tochter Mathilde (Andrea Heick Gadeberg) hat den Unfall überlebt. Um sie kümmert sich Markus nun mehr schlecht als recht.
Zufällig saß im selben Zug ein Mathematiker (Lie Kaas), der nun Markus davon überzeugen will, dass es sich beim Unglück um keinen Zufall, sondern um ein Attentat, gehandelt hat. Das bewiesen eindeutig die Zahlen. Zunächst traut Markus der Sache nicht - doch als ein Hacker (Nicolas Bro) namens Emmenthaler und der Mathematiker ihm angebliche Beweise liefern, starten die Männer einen brutalen Feldzug gegen eine Bande, der in seiner Gnadenlosigkeit an die Vigilante-Rache-Western erinnert - mitten in Dänemark. "Helden der Wahrscheinlichkeit startet am 23. September (FSK 12).
