Stand: 15.01.2020 10:49 Uhr

Grippe-Impfung: Das sollten Sie wissen

Ein Arzt führt bei einem Patienten eine Grippeschutz-Impfung durch © imago images Foto: Christian Ohde
Die Impfung erfolgt in der Regel unter die Haut oder in den Muskel.

Die Gefährlichkeit der Grippe wird oft unterschätzt. So starben während der ungewöhnlich starken Grippewelle in der Saison 2017/18 allein in Deutschland etwa 25.000 Menschen an der Krankheit. Jetzt hat die Influenza-Saison wieder begonnen, in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sind bereits Menschen an Grippe erkrankt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema.

Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt insbesondere Menschen über 60 Jahren sowie Menschen mit Vorerkrankungen und chronisch Kranken die Impfung. Außerdem sollten sich diejenigen impfen lassen, die beruflich viel Kontakt mit anderen Menschen haben, etwa medizinisches Personal, Lehrkräfte oder Busfahrer. Die STIKO empfiehlt zudem allen Schwangeren ab der 14. Schwangerschaftswoche, sich impfen zu lassen, sofern sie während der Grippesaison schwanger sind.

Warum wird die Impfung auch für Schwangere empfohlen?

Untersuchungen haben ergeben, dass Schwangere ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer Grippe haben. Die Impfung ist laut STIKO für das Ungeborene unbedenklich, sollte aber nicht vor der 14. Schwangerschaftswoche erfolgen.

Warum gilt die Empfehlung zur Grippe-Impfung nicht für alle?

Bei Kindern und Erwachsenen unter 60 Jahren verläuft die Erkrankung meist weniger schwer und ohne schlimmere Komplikationen. Wer sich impfen lassen möchte, aber nicht zu der Risikogruppe zählt, sollte zuvor mit seiner Krankenversicherung klären, ob sie die Kosten übernimmt. Das gilt auch für Kinder. Oft tragen auch die Arbeitgeber die Kosten für die Impfung.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Impfung?

Am besten ist es, sich impfen zu lassen, sobald der aktuelle Impfstoff erhältlich sei, also ab Ende September, empfiehlt Dr. Andrea Iwansky, Lungenfachärztin in Hamburg. Nach der Impfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Der Impfschutz halte dann bis Mitte April an.

Warum sollte man sich jedes Jahr impfen lassen?

Das Grippe-Virus ist sehr wandlungsfähig. Dadurch muss der Impfstoff jedes Jahr neu zusammengesetzt werden, um möglichst für den aktuellen Erreger wirksam zu sein. Außerdem lässt die Wirkung einer Impfung auch bei gleichbleibendem Grippe-Erreger nach sechs bis 12 Monaten nach.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Im Allgemeinen ist die Grippe-Impfung gut verträglich. Es kann aber zu Rötungen und Schwellungen an der Impfstelle kommen oder auch zu leichten Erkältungssymptomen (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit).

Wir gut schützt die Impfung vor Grippe?

Die Schutzwirkung hängt davon ab, wie gut die Prognose für die Zusammensetzung des Impfstoffs war, der jedes Jahr an die vorherrschenden Grippeviren angepasst wird. So war in der vergangenen Saison die Schutzwirkung mit 21 Prozent relativ niedrig. Ob die Impfung wirkt, hängt außerdem von weiteren Faktoren ab, etwa ob die Person bereits in den Vorjahren geimpft wurde oder mit Grippeviren infiziert war.

Was unterscheidet eine Grippe von einer fiebrigen Erkältung?

Bei der Grippe treten die Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und trockener Husten meist plötzlich auf. Betroffene fühlen sich überwiegend sehr krank und schwach. Die Beschwerden halten etwa eine Woche an. Bei einer fiebrigen Erkältung ist der Verlauf meist weniger stark und die Symptome setzen deutlich langsamer ein.

Wie kann man einer Ansteckung vorbeugen?

Regelmäßiges, gründliches Händewaschen zählt zu den wichtigsten Vorbeugemaßnahmen. Außerdem sollte man während der Grippe-Saison engen Kontakt zu Erkankten, etwa durch Händeschütteln, vermeiden.

Weitere Informationen
Ein Arzt impft eine Patientin gegen Grippe. © picture alliance / Markus Scholz Foto: Markus Scholz

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Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 10.01.2020 | 18:00 Uhr

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Gesundheitsvorsorge

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