Serhij Zhadan, ukrainischer Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, verurteilt die Forderung deutscher Prominenter nach Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Der größte Fehlschluss der Leute, die das verlangen, liege darin zu glauben, die Russen wollten verhandeln, schrieb der 47-Jährige in einem Beitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit" (Ausgabe vom 7. Juli). "Wir müssen vom Westen Waffen fordern, weil wir sonst vernichtet werden", so der Schriftsteller. Deutsche Prominente wie Juli Zeh oder Richard David Precht hatten vergangene Woche in einem erneuten offenen Brief Politiker dazu aufgefordert, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu beenden.
Das Theaterfestival in Avignon eröffnet heute seine 76. Ausgabe. Den Startschuss im traditionellen Ehrenhof des Papstpalasts gibt der russische Starregisseur Kirill Serebrennikow mit seiner Tschechow-Inszenierung "Der Schwarze Mönch". Der 52-Jährige werde auch anwesend sein, teilten die Organisatoren am Mittwoch mit. Serebrennikow gehört zu den Stammgästen des Festivals. Zuletzt war von ihm dort 2019 "Outside" zu sehen, jedoch nicht in seinem Beisein. Er wurde 2017 in Russland verhaftet und unter Hausarrest gestellt. Das Festival dauert dieses Jahr bis zum 26. Juli. Auf dem Programm stehen 46 Stücke.
Theaterbühnen in Deutschland, die aus der Ukraine geflohene Künstler beschäftigen, können beim Deutschen Bühnenverein in Köln Anträge auf Fördergelder stellen. Das neue Bundesprogramm U-act solle das Ankommen und den Aufenthalt in Deutschland erleichtern und unterstützen, erklärte der Bühnenverein. Für viele Flüchtlinge sei ungewiss, ob und wann sie in der Ukraine wieder künstlerisch tätig sein könnten. Das Programm wendet sich den Angaben nach an öffentlich getragene Staatstheater, Stadttheater und Landesbühnen sowie an künstlerisch selbst produzierende und Kunst vermittelnde Privattheater. Den Förderrichtlinien zufolge kann eine Förderung maximal 25.000 Euro betragen.