Das Theaterfestival in Avignon eröffnet heute seine 76. Ausgabe. Den Startschuss im traditionellen Ehrenhof des Papstpalasts gibt der russische Starregisseur Kirill Serebrennikow mit seiner Tschechow-Inszenierung "Der Schwarze Mönch". Der 52-Jährige werde auch anwesend sein, teilten die Organisatoren am Mittwoch mit. Serebrennikow gehört zu den Stammgästen des Festivals. Zuletzt war von ihm dort 2019 "Outside" zu sehen, jedoch nicht in seinem Beisein. Er wurde 2017 verhaftet und unter Hausarrest gestellt. Das Festival dauert dieses Jahr bis zum 26. Juli. Auf dem Programm stehen 46 Stücke.
Theaterbühnen in Deutschland, die aus der Ukraine geflohene Künstler beschäftigen, können beim Deutschen Bühnenverein in Köln Anträge auf Fördergelder stellen. Das neue Bundesprogramm U-act solle das Ankommen und den Aufenthalt in Deutschland erleichtern und unterstützen, erklärte der Bühnenverein. Für viele Flüchtlinge sei ungewiss, ob und wann sie in der Ukraine wieder künstlerisch tätig sein könnten. Das Programm wendet sich den Angaben nach an öffentlich getragene Staatstheater, Stadttheater und Landesbühnen sowie an künstlerisch selbst produzierende und Kunst vermittelnde Privattheater. Den Förderrichtlinien zufolge kann eine Förderung maximal 25.000 Euro betragen.
Das indonesische Künstlerkollektiv Taring Padi hat sich für antisemitische Motive auf seinem Banner "People’s Justice" entschuldigt, das einen Skandal auf der documenta in Kassel ausgelöst hat. Im Interview mit der "Zeit" räumten zu der Gruppe gehörenden Künstler einen Fehler ein. Das Kunstwerk sei vor 20 Jahren in kollektiver Arbeit entstanden. Dabei sei es unter anderem um die Unterstützung Israels für den Aufstieg der indonesischen Militärdiktatur unter Suharto gegangen. "Anstatt den israelischen Sicherheitsapparat zu zeigen, malten wir eine Figur, die an eine Karikatur der Nazis erinnert", räumten die Künstler ein. Die documenta will jetzt alle Werke der Ausstellung auf judenfeindliche Inhalte untersuchen lassen.