Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, fordert eine organisatorische Neuausrichtung der wegen antisemitischer Darstellungen in die Kritik geratenen documenta. "Die Frage ist doch, wie eine internationale Großausstellung im 21. Jahrhundert geführt werden muss, um erfolgreich zu sein", sagte Zimmermann der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Institution documenta sei "massivst beschädigt". Der Skandal um antisemitische Bilder der indonesischen Künstlergruppe Taring Padi bedeute einen massiven Kontrollverlust. Nun müsse es darum gehen, dass die Verantwortlichen der Kunstschau aktiv den Dialog betrieben.
Vor fast 40 Jahren wurde das Gemälde "Woman-Ochre" von Willem de Kooning aus dem Jahr 1955 in einem Museum in Arizona aus seinem Rahmen geschnitten. Es tauchte erst 2017 bei der Haushaltsauflösung eines Paares in New Mexico wieder auf. Der Zustand war erbärmlich: Die Diebe hatten Risse und abgeplatzte Farbe grob repariert und dadurch Verfärbungen verursacht. Das 100 Millionen Dollar teure Werk wurde nun im Getty Center in Los Angeles unter der Leitung von Ulrich Birkmaier restauriert. Die Spuren der Schäden werden immer sichtbar sein, sagt Birkmaier. Ende August wird das Werk zurück nach Arizona gebracht.
Die US-amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Strout wird mit dem Siegfried Lenz Preis geehrt. Strout, 1956 in Portland geboren, sei "eine herausragende Erzählerin, die es versteht, mit wenigen Strichen das Panorama von Kleinstädten mit all ihren provinziellen Beschränkungen zu entfalten", teilte die Siegfried Lenz Stiftung in Hamburg mit. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Sie soll internationale Autorinnen und Autoren auszeichnen, "deren schöpferisches Wirken dem Geist von Siegfried Lenz nah ist."