Der Hamburger Konzertveranstalter Karsten Jahnke hat Plänen für eine Masken- und Testpflicht für alle, deren Corona-Impfung länger als drei Monate zurückliegt, eine klare Abfuhr erteilt. "Das wäre für uns tödlich", sagte der 84-Jährige in einem Interview des "Hamburger Abendblatts". Die Veranstaltungswirtschaft befinde sich ohnehin wegen der Corona-Pandemie in einer Krise. "Und dann kommen solche Vorschläge ...", klagte er. Sein Enkel Ben Mitha, seit 2014 Mitglied der Geschäftsführung, betonte: "So eine Maskenpflicht bekämen wir in einer ausverkauften Konzerthalle rein organisatorisch gar nicht umgesetzt."
Das Geschäft mit Audiostreams hat in der deutschen Musikindustrie weiter zugelegt. In Deutschland würden 80,2 Prozent der Erlöse aus Musikverkäufen digital erwirtschaftet, wie der Bundesverband Musikindustrie in seinem Halbjahres-Trendreport mitteilte. Insgesamt setzte die Branche in den ersten sechs Monaten 2022 satte 967 Millionen Euro um - ein Plus von 5,5 Prozent gegenüber 2021. Parallel geht das Comeback der Schallplatte weiter. Den BVMI-Angaben zufolge steigerte sich der Umsatz im boomenden Vinyl-Geschäft um beachtliche 12,3 Prozent, der Marktanteil lag bei 6,2 Prozent.
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat sich gegen einen Abbruch der von Antisemitismus-Vorwürfen überschatteten documenta fifteen in Kassel ausgesprochen. "Die Forderung, man müsse die documenta abbrechen, bringt uns nicht weiter", sagte der CDU-Politiker im Interview der "Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen". Ein Abbruch würde das Ende der Weltkunstausstellung bedeuten, erklärte er. Antisemitische Bildsprache habe auf keiner Kunstausstellung etwas zu suchen, betonte er. Von besonderer Bedeutung sei nun die Arbeit des von den Gesellschaftern benannten Expertengremiums.