Der Lyriker Dinçer Güçyeter erhält den diesjährigen, mit 10.000 Euro dotierten Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik. Die Jury bezeichnete seinen Gedichtband "Mein Prinz, ich bin das Ghetto" als herausragende Neuerscheinung des Jahres 2021 und lobt insbesondere die "expressionistische Sprachwucht und feinsinnige Ambivalenz familiärer, sozialer und kultureller Verortungen". Der 1979 in Nettetal geborene Güçyeter unterlaufe zudem herrschende postmigrantische Stereotype. Verliehen wird der Preis heute, am 18. Mai, in Staufen im Breisgau. Stifter sind der SWR und das Land Baden-Württemberg.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich am Dienstagabend per Videoschalte an die Gäste des Filmfestivals in Cannes gewandt. In einer Rede während der Eröffnungszeremonie zog er einen Vergleich zu Charlie Chaplins Film "Der große Diktator", um das Kino dazu aufzurufen, angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht "zu schweigen". Er fragte: "Wird das Kino schweigen oder darüber reden? Wenn es einen Diktator gibt, wenn es einen Freiheitskrieg gibt, hängt alles wieder von unserem Zusammenhalt ab. (...) Wir brauchen einen neuen Chaplin, der beweist, dass das Kino heutzutage nicht schweigt."
Donna Leons legendärer Commissario Brunetti könnte seiner geliebten Heimatstadt Venedig den Rücken kehren - allerdings höchstens zeitweise. "Es wäre mir ein großes Vergnügen, ihn mal nach Neapel zu schicken", sagte die amerikanische Autorin mit Schweizer Pass der Deutschen Presse-Agentur. "Vielleicht nur für eine Woche." Allerdings müsse sie dafür ihr eigenes Leben auf den Kopf stellen und mindestens drei, vier Monate in der süditalienischen Stadt leben, um ein Gefühl für sie zu entwickeln. Das sei bei ihrem vollen Terminkalender nicht so einfach. Leon lebt seit mehr als zehn Jahren überwiegend in einem Dorf nahe der italienischen Grenze in der Schweiz.