Birkenblätter: Bei Blasenentzündung und Hautproblemen hilfreich

Stand: 06.05.2025 15:15 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Birkenblättertee hilft bei Blasenentzündung. Das Hausmittel unterstützt den Körper zu entwässern. Betulin aus Birkenrinde wird bei Wundheilung angewendet - Wirkung und Anwendung der Heilpflanze.

von Tina Roth

Schon lange gelten Birkenblätter und der Birkenrindenwirkstoff Betulin als bewährtes Hausmittel - aber auch wissenschaftliche Studien bestätigen ihre Wirkung.

Birkenblätter: Welche Wirkung haben sie?

Die Birke, in Europa weit verbreitet, ist nicht nur Symbolbaum des Frühlings, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze. Besonders die Blätter der Hängebirke (Betula pendula Roth) gelten in der Naturheilkunde als wirksames Hausmittel. Ihre heilenden Eigenschaften werden seit Jahrhunderten genutzt – sie haben entzündungshemmende, antioxidative und harntreibende Wirkung.

Birkenblättertee: Bewährtes Hausmittel bei Blasenentzündung

Birkenblättertee ist ein traditionelles Mittel zur Durchspülungstherapie bei Harnwegsinfekten. Die enthaltenen Flavonoide wirken entzündungshemmend und fördern die Harnausscheidung. So können Bakterien schneller ausgespült werden, was den Heilungsprozess unterstützt.

Für einen Birkenblättertee übergießt man frische oder getrocknete Blätter mit heißem Wasser und lässt sie fünf bis zehn Minuten ziehen. Der so hergestellte Tee sollte über den Tag verteilt mehrmals getrunken werden. Auch für Menschen mit Birkenpollenallergie ist Birkenblättertee in der Regel gut verträglich.

Betulin aus Birkenrinde: Heilung für kranke Haut

Die Birkenrinde enthält Betulin - einen natürlichen Wirkstoff, der in der Dermatologie besonders bei chronischen Hautwunden und auch bei Menschen mit der genetisch bedingen Hautkrankheit Epidermolysis bullosa eingesetzt wird. Betulin ist gut verträglich, sehr wirksam und wird in speziellen Salben verarbeitet - allerdings nur auf ärztliche Verordnung.

Birkensaft hilft entwässern und enthält Antioxidantien

Die entwässernde Wirkung von Birkenblättern kann auch bei Völlegefühl und Unruhe helfen. Birkensaft als Limonade oder Smoothie erfrischt und belebt. Die darin enthaltenen Antioxidantien wie Hyperosid und Chlorogensäure helfen bei der Abwehr freier Radikale.

Wann sollte man Birkenblätter für Tee sammeln?

Die beste Sammelzeit für Birkenblätter ist im Frühjahr, etwa von April bis Anfang Juni - dann sind die Blätter noch jung, zart und besonders wirkstoffreich. Sie schmecken mild-säuerlich und lassen sich auch roh in Salaten oder als erfrischender Zusatz in kalten Getränken genießen.

So trocknet man Birkenblätter richtig

Zum Trocknen sollten die Blätter möglichst frisch gepflückt und an einem luftigen, schattigen Ort ausgebreitet werden - idealerweise auf Papier oder einem Gitter. Direkte Sonne sollte nicht auf die trocknenden Birkenblätter scheinen, da sie die wertvollen Wirkstoffe zerstören kann. Nach etwa einer Woche sind die Blätter rascheltrocken und können in einem dunklen, luftdicht verschlossenen Gefäß aufbewahrt werden - perfekt für den Einsatz als Tee bei Bedarf.

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NDR Fernsehen | Visite | 06.05.2025 20:15 Uhr

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