Wolf aus Rodewald wird vorerst nicht geschossen
Die Sondergenehmigung zum Abschuss des Leitwolfs aus dem Rodewalder Rudel im Landkreis Nienburg ruht vorerst. Das hat das niedersächsische Umweltministerium auf Anfrage von NDR 1 Niedersachsen bestätigt. Grund ist, dass der "Freundeskreis freilebender Wölfe" juristisch gegen den geplanten Abschuss vorgeht. Das Verwaltungsgericht Oldenburg solle prüfen, ob Umweltminister Olaf Lies (SPD) zu Recht entschieden hat, den Wolf abschießen zu lassen. Bis dahin wolle man keine Fakten schaffen, heißt es aus dem Umweltministerium. Das Tier gilt als sogenannter Problemwolf und wird für den Tod von etwa 40 Nutztieren verantwortlich gemacht. Davor gab es eine solche Genehmigung erst ein Mal: 2016 für den Wolf "MT6", der in sozialen Netzwerken unter dem Spitznamen "Kurti" bekannt war.
24 Wolfsterritorien in Niedersachsen
Unterdessen ist im Amt Neuhaus (Landkreis Lüneburg) in der vergangenen Woche ein neues Wolfsrudel nachgewiesen worden. Damit ist die Zahl der Wölfe in Niedersachsen weiter gestiegen: 24 Wolfsterritorien gibt es im Land, wie die Landesjägerschaft am Freitag in Hannover mitteilte. 22 Wolfsrudel, ein Wolfspaar und ein sesshafter Einzelwolf wurden gezählt. Vor einem Jahr noch waren es 14 Rudel, zwei Wolfspaare und drei Einzelwölfe. Gerade mit Blick auf die ständig steigende Zahl von Wölfen in Niedersachsen fordern vor allem Niedersachsens Weidetierhalter, Wölfe schneller abschießen zu können. Dem entgegen steht die Einstufung als geschützte Art, die nur mit Ausnahmegenehmigung getötet werden darf.
