Studie: Viertklässler immer schlechter in Deutsch und Mathe
Grundschülerinnen und -schüler haben sich in Deutsch und Mathe laut Bildungstrend 2021 fast bundesweit verschlechtert. Die Entwicklung gilt auch für den Norden - wenn auch unterschiedlich stark.
Während Hamburg und Schleswig-Holstein insgesamt leicht über dem Bundesdurchschnitt liegen, fällt Niedersachsen etwas ab. Vor allem im Bereich Schreiben haben Schülerinnen und Schüler hier laut dem am Montag in Berlin vorgestellten Bildungstrend 2021 deutliche Rückstände: Knapp 37 Prozent der Viertklässler verfehlen demnach die Mindeststandards - das sind fast sieben Prozent mehr als der Bundesschnitt. Nachholbedarf gibt es laut dem Bericht auch beim Lesen: Gut 21 Prozent der Viertklässler haben hier Probleme (bundesweit 19 Prozent). In den Bereichen Zuhören (18 Prozent) und Mathe (22 Prozent) sieht es etwas besser aus: Hier liegen Viertklässler aus Niedersachsen zumindest auf Bundesniveau.
SH: Überdurchschnittliche Ergebnisse beim Zuhören
Deutlich besser sehen die Ergebnisse in Schleswig-Holstein aus: Insbesondere beim Zuhören (12 Prozent) und Lesen (15 Prozent) verfehlen deutlich weniger Schülerinnen und Schüler die Mindeststandards. In den Bereichen Schreiben (30 Prozent) und Mathe (22 Prozent) bewegt sich das Land im Bundesdurchschnitt.
Hamburg trotzt dem Bundestrend
In Hamburg schnitten Viertklässler ebenfalls besser als Schüler aus Niedersachsen ab. Sie liegen laut der Untersuchung etwa beim Lesen und Zuhören leicht über dem Bundesdurchschnitt. Lobende Worte fanden die Verfasser des Berichts für die Entwicklung in der Hansestadt: Die Kompetenzen der Grundschüler in Hamburg hätten sich über die Jahre nicht wesentlich verschlechtert - auch nicht im vergangenen Jahr, als der Unterricht wegen der Corona-Pandemie häufig nur unregelmäßig stattgefunden habe. Die Stadt habe das Kompetenzniveau seiner Grundschüler seit 2011 steigern und seit 2016 halten können, hieß es.
Bestwerte für Bayern und Sachsen
Bei fast allen anderen Bundesländern sieht die Entwicklung über das vergangene Jahrzehnt laut Bildungstrend anders aus. Die Kompetenzen der Grundschüler würden seit 2011 schlechter, heißt es. Unterrichtsausfälle aufgrund Corona hätten diesen Negativtrend noch verstärkt. Aus der Untersuchung, in der Grundschüler in Bayern und Sachsen am besten, aus Berlin und Bremen am schlechtesten abschnitten, geht außerdem hervor, dass sich vor allem Schülerinnen und Schüler verschlechtert haben, die aus sozial benachteiligten Haushalten kommen und wo zu Hause nicht Deutsch gesprochen wird.
Im Fazit des Bildungstrends wird die Entwicklung insgesamt als "besorgniserregend" und "nicht hinnehmbar" bezeichnet und Verantwortliche zum Handeln aufgerufen.