In Hannover steht neben einer Straße ein Blitzer als Geschwindigkeitskontrolle. © NDR Foto: Julius Matuschik

Niedersachsen: Viele Kommunen melden weniger Blitzer-Einnahmen

Stand: 30.07.2022 13:42 Uhr

Zahlreiche Kommunen in Niedersachsen haben im vergangenen Jahr weniger Geld durch Blitzer eingenommen als in den Jahren zuvor. Mehr als 20 gaben an, dass die Einnahmen gesunken seien.

Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ergeben, an der sich rund 30 Kommunen beteiligten. Hauptgrund für die Mindereinnahmen sei die Corona-Pandemie, hieß es von mehreren Kommunen. Andere teilten mit, dass sie weniger mobile Blitzer im Einsatz gehabt hätten oder sich die Modernisierung bestehender Anlagen finanziell nicht gelohnt habe.

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Deutliche Rückgänge im Norden des Landes

In Wilhelmshaven sanken die Einnahmen durch Blitzer im vergangenen Jahr deutlich - von mehr als einer halben Million Euro 2020 auf knapp 200.000 im vergangenen Jahr. Im Stadtgebiet seien durch Sanierungen der Fahrbahn mehrere stationäre Anlagen nicht mehr in Betrieb - die Kosten für die Erneuerung der Kontaktschleifen übersteige den Nutzen der Restlaufzeit der Geräte, hieß es von der Stadt. In der Stadt Oldenburg sanken die Einnahmen ebenfalls - von 1,6 Millionen im Jahr 2020 auf etwas mehr als eine Million im vergangenen Jahr. Der Landkreis Emsland verzeichnete im selben Zeitraum einen Rückgang von einer halben Million auf 1,4 Millionen Euro.

Leichtes Minus in Osnabrück und Wolfsburg

In der Stadt Osnabrück lagen die Einnahmen 2021 bei 1,2 Millionen Euro - rund 250.000 Euro weniger als noch 2020. Dort kommen insgesamt sechs Anlagen bei der Geschwindigkeitsüberwachung zum Einsatz. Die Einnahmen durch Verwarn- und Bußgelder für zu schnelles Fahren sanken im vergangenen Jahr auch in Wolfsburg. Mit 2,4 Millionen Euro waren es etwa 50.000 Euro weniger als 2020. Die Zahl der Bußgeldbescheide stieg hingegen im selben Zeitraum um knapp 1.500 auf mehr als 8.000.

Einnahme-Plus in Braunschweig und im Ammerland

In mehreren Orten in Niedersachsen wurde aber auch mehr Geld eingenommen: Braunschweig verzeichnete ein deutliches Plus - hier war es mit knapp 850.000 Euro im vergangenen Jahr mehr als doppelt so viel wie noch 2020. Das begründete die Stadt mit der Inbetriebnahme von Messsäulen an zwei wichtigen Straßen. Im Landkreis Ammerland stiegen die Einnahmen im vergangenen Jahr deutlich auf knapp 700.000 Euro (2020: 423.000 Euro). Dies hänge mit der Inbetriebnahme eines neuen Messanhängers zusammen. Dieser verbleibe jeweils eine Woche an einem Messort.

Region Hannover kassiert 4,8 Millionen Euro

Die Region Hannover ist für die Geschwindigkeitsüberwachung in mehreren Städten und Gemeinden zuständig, darunter etwa Burgwedel und Springe. Die Landeshauptstadt Hannover zählt nicht dazu. In der Region Hannover stiegen die Einnahmen auf rund 4,8 Millionen Euro, das sind etwa 250.000 Euro mehr als 2020. 2019 waren es allerdings noch mehr als 6,7 Millionen Euro.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 30.07.2022 | 13:00 Uhr

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