Millionen für Wiederaufforstung: Wo wächst schon was?
Das Land Niedersachsen will mehr in die Rettung der kommunalen Wälder investieren. Im Sommer 2020 wurde ein millionenschweres Förderpaket angekündigt - was ist daraus geworden?
Etwa 29 Millionen Euro im Jahr 2020 und in den drei Folgejahren weitere rund 35 Millionen Euro kündigte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium im Juni des vergangenen Jahres an. Doch wie sieht es heute aus? "Im Jahr 2020 wurden durch die Kommunen 70 Förderanträge (...) gestellt, die ein Volumen von zirka 3,6 Millionen Euro hatten. Davon sind bisher etwa 700.000 Euro zur Auszahlung gekommen", sagte eine Sprecherin dem NDR in Niedersachsen. Teilweise seien die Maßnahmen noch nicht abgeschlossen - sie sollen in diesem Jahr ausgezahlt werden. Abgelehnt worden seien keine Anträge.
Hann. Münden kämpft gegen Mäuse und Borkenkäfer
Besonders eifrig war laut Ministerium offenbar die Stadt Hann. Münden. Was ist mit dem Geld dort genau geplant? Im Stadtwald seien Wiederaufforstungen in Angriff genommen worden; außerdem seien die Waldwege instand gesetzt, Kulturen gegen Mäuse und andere Schädlinge geschützt, die sogenannte Borkenkäfer-Kalamität gebremst sowie die durch Trockenheit schwer geschädigten Laubbäume entnommen worden, teilte eine Sprecherin mit.
Kommunen müssen in Vorleistung gehen
"In Zukunft wird die Jungwuchspflege beantragt und die nächsten Wiederaufforstungsanträge für die diesjährige Herbstkultur sind erst letzte Woche abgeschickt worden. Die Entwicklung der Borkenkäfer und die Trockenschäden an den Laubbäumen werden sicherlich dazu führen, dass auch hier neue Anträge geschrieben werden müssen", so die Sprecherin weiter. Denn das Prozedere sieht vor, dass der Waldbesitzer, in diesem Fall die Stadt Hann. Münden, in Vorleistung geht und die entstandenen Kosten nachweisen muss. Zuvor muss im Förderantrag ausgewiesen werden, wofür der Zuschuss verwendet wird.
Und das kann auch schon mal ein bisschen dauern. "Von der Antragsstellung bis zur Auszahlung der Zuwendungsmittel vergeht gut und gerne ein ganzes Jahr und länger", sagte die Sprecherin.
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