Ein Flagge mit der Aufschrift "Studentenwerk Göttingen" ist vor dem Schriftzug "Zentralmensa" auf dem Campus der Uni Göttingen zu sehen. © picture alliance/dpa | Swen Pförtner Foto: Swen Pförtner

Knappes Gas: Uni Göttingen schränkt Mensabetrieb ein

Stand: 04.07.2022 12:02 Uhr

Das Studentenwerk Göttingen verkürzt ab sofort die Öffnungszeiten von Mensa und Cafeteria auf dem Zentralcampus. Der AStA befürchtet, dass das Studieren wegen hoher Preise für viele zu teuer wird.

In Göttingen werden Mensa und Cafeteria jetzt nur noch zu Stoßzeiten geöffnet sein. Grund dafür sei das Ausrufen der Alarmstufe beim Notfallplan Gas durch die Bundesregierung, so das Studentenwerk. Im Gebäude der Zentralmensa werde Gas in großem Umfang genutzt, um Wasserdampf zum Kochen und für zwei große Spülmaschinen zu erzeugen.

Hohe Lebenshaltungskosten: AStA fordert Nothilfe für Studierende

Der allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Göttingen blickt besorgt auf die Zukunft. "Da eine baldige Entspannung der Lage nicht in Sicht ist, ist auch die Universität jetzt in der Verantwortung", sagte AStA-Hochschulreferentin Hannah Bornemann. "Es braucht frühzeitig ein Nothilfeprogramm für Studierende, die sich bei den steigenden Lebenshaltungskosten das Studium sonst nicht mehr leisten können." Zudem müssten jetzt Lösungen entwickelt werden, wie der Lehrbetrieb auch bei Gasknappheit vollständig sichergestellt werden kann. "Im Winter muss die Uni außerdem ausreichend Lernräume für Studierende zur Verfügung stellen", sagte Bornemann.

AStA befürchtet steigende Mieten wegen der Gaspreise

Aus Sicht der AStA-Vorsitzenden Pippa Schneider wird eine weitere weltpolitische Krise auf dem Rücken von Studierenden ausgetragen: "Zwei Jahre Pandemie und jetzt die Gaskrise", sagte sie. Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine steigen momentan die Lebensmittelpreise - und auch eine Erhöhung der Warmmieten aufgrund der steigenden Gaspreise befürchtet der AStA. "Dass jetzt auch noch die Öffnungszeiten der Mensa verkürzt werden müssen, ist bitter und die Folge der Sparpolitik des Landes", sagte Schneider. "Die Landesregierung muss dringend handeln und die Grundversorgung für Studierende weiterhin sicherstellen."

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 04.07.2022 | 09:30 Uhr

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