Ein Intensivpfleger arbeitet auf einer Intensivstation eines Krankenhauses an einer an Covid-19 erkrankten Patientin. © Kay Nietfeld/dpa Foto: Kay Nietfeld

Omikron: Entspannung auf den Intensivstationen

Stand: 07.02.2022 12:16 Uhr

Dank der Corona-Impfung landen weniger Menschen mit Covid-19 auf der Intensivstation. Doch die Arbeitsbelastung ist hoch, das Personal knapp. Es kann weiter zu Einschränkungen und Engpässen in den Kliniken kommen.

In den Krankenhäusern ist die Wirkung der Impfungen spürbar: Anders als in den ersten beiden Coronawellen gibt es nicht mehr so viele Patientinnen und Patienten, denen es innerhalb kürzester Zeit so schlecht geht, dass sie auf die Intensivstation verlegt werden müssen. Zudem gibt es jetzt antivirale Medikamente und Antikörper, um die an Covid-Erkrankten zu behandeln.

Trotzdem gibt es immer noch Einschränkungen und Engpässe in den Krankenhäusern, denn manche Ungeimpfte haben nach wie vor schwere Covid-Verläufe. Zudem sorgen Corona-positiv getestete Patientinnen und Patienten für eine Mehrbelastung auf den Isolierstationen der Kliniken.

Hohe Arbeitsbelastung in den Kliniken

Auf den Isolierstationen ist die Arbeitsbelastung für Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzte trotzdem enorm: Dort werden nicht nur Betroffene wegen Corona, sondern auch mit Corona versorgt. Zum Beispiel müssen hier Patientinnen und Patienten nach einer Gallen-OP oder mit Beinbruch behandelt werden, die einen positiven PCR-Test haben, aber keine oder kaum Symptome zeigen. Bei jedem Kontakt muss das Pflegepersonal Schutzkleidung anlegen. Jede Pflegemaßnahme ist deshalb viel aufwendiger und zeitraubender als auf einer normalen Station. So dauert ein Verbandswechsel statt einer Viertelstunde oft doppelt so lange.

OPs wegen Personalmangels abgesagt

Ein Problem gab es schon vor Corona: Den Kliniken fehlt Pflegepersonal. Zurzeit fallen zusätzlich Mitarbeitende aus, weil sie in Quarantäne oder selbst infiziert sind. Darunter, dass Betten deshalb nicht belegt werden können und OPs abgesagt werden müssen, leiden vor allem kranke Menschen, denen niedergelassene Ärzte nicht weiterhelfen können. Doch die Spezialistinnen und Spezialisten in den Kliniken sind derzeit machtlos, weil Betten, OP-Säle und Personal für Corona-Patienten gebunden sind. Das kann fatal sein, weil die Verzögerung den Zustand der Erkrankten verschlechtern und zu irreversiblen Schäden führen kann.

Impfen und Boostern entlastet die Kliniken

Die einzige Chance, wieder mehr Menschen in den Kliniken behandeln zu können, besteht darin, dass nicht mehr so viel Arbeitskraft bei den Corona-Infizierten gebunden ist. Darum muss weiter geimpft und geboostert werden. Denn geimpfte Corona-Patienten sind in aller Regel nicht so schwer krank, dadurch weniger pflegeaufwendig und bleiben kürzer im Krankenhaus.

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Visite | 08.02.2022 | 20:15 Uhr

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