Die Lupine - Wertvoller heimischer Eiweißlieferant
Sie sehen aus wie eine Kreuzung aus Mais und Bohnen: Die Samen der blau blühenden Süßlupine stehen als Lebens- und Futtermittel hoch im Kurs. Sie enthalten genauso viel Eiweiß wie Sojabohnen - fast 40 Prozent. Das hochwertige Lupinen-Eiweiß enthält alle lebensnotwendigen Aminosäuren. Die Samen sind außerdem reich an Vitamin E und wichtigen Spurenelementen wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen.
Für Veganer und Vegetarier sind Lebensmittel aus Lupinen damit eine wertvolle Alternative zu Tofu-Produkten aus Soja, die aufgrund langer Transportwege und Urwaldrodungen für Anbauflächen problematisch für die weltweite CO2-Bilanz sind. Die heimische Frucht kommt zudem ohne Gentechnik aus. Der Anbau spielt in Deutschlands Landwirtschaft bislang allerdings nur eine kleine Rolle. In Mecklenburg-Vorpommern wird der Anbau gefördert. Die Süßlupine ist ideal als Vorfrucht für Wintergetreide geeignet. Sie lockert den Boden und reichert ihn mit Stickstoff und Phosphaten an - das spart Dünger.
Wilde Lupinen enthalten giftige Alkaloide
Von Natur aus enthält die Hülsenfrucht große Mengen an bitteren und giftigen Alkaloiden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt davor, die Samen wilder Pflanzen auf Wiesen, Bahndämmen und im Garten zu essen. Denn Alkaloide können unsere Nerven und die Verdauung schwer beeinträchtigen und Kreislaufbeschwerden und Atemlähmung auslösen. Zum Glück gelang es bereits vor fast hundert Jahren, die Bitterstoffe herauszuzüchten.
Mehl- und Fleischersatz aus Lupinen-Samen
Die Lebensmittelindustrie verarbeitet Süßlupinen zu Mehl, Aufstrichen, Nudeln, Protein-Pulver und gar zu Kaffee, Milch und Fleischersatz. Lupinenmehl macht beispielsweise Brotteig geschmeidig und hält die Waren länger frisch. Es gibt dem Brot einen leicht nussigen Geschmack und bindet aufgrund seines hohen Fettanteils den Teig gut. Außerdem enthält es wenig Stärke und kein Gluten. Allerdings sollte man Lupinenmehl immer mit anderem Mehl mischen, sonst werden die Backwaren zu fest. Isoliertes Lupinen-Eiweiß wird, zu einer faserigen Masse gepresst, als Fleischersatz verarbeitet. Lupinenwurst enthält genauso viel Eiweiß wie Wurst aus Fleisch, aber deutlich weniger Purin. Das ist gut für die Gelenke und beugt Gicht und Nierenproblemen vor.
Lupineneinweiß als kalorienarmer Fettersatz
Lupineneiweiß kann auch Fett ersetzen und so aus einer Praline mit 40 Kalorien eine fettarme mit acht Kalorien machen. Zwar kann es, anders als echtes Fett, keine Geschmacksstoffe tragen, hat aber eine ähnliche Konsistenz. Deshalb ist das Mundgefühl so cremig, wie man es von fettreichen Lebensmitteln kennt. Lupinen-Eis kommt daher ohne Zusatz von Milch oder Sahne aus.
Erdnussallergiker sollten beim Verzehr aufpassen
Aber Vorsicht: Manche Menschen reagieren allergisch auf Lupinen. Besonders Erdnussallergiker sollten vorsichtig sein. Für alle Nicht-Allergiker ist die Lupine eine gesunde Alternative - nicht nur für Vegetarier.
Gelbe Lupinen verbessern den Gartenboden
Lupinen sind mit ihren dekorativen Blütendolden zudem ideal als Gartenpflanze für Staudenbeete geeignet. Und nicht nur das: Als Gründünger verbessern Gelbe Lupinen abgeernteten Boden. Im Spätsommer oder Herbst als Nachsaat auf freie Flächen ausgebracht, geben sie dem Gartenboden neue Kraft für das nächste Frühjahr, um beispielsweise ertragreich Gemüse anzubauen. Sie wachsen sehr schnell, bedecken den Boden, lockern mit ihren Wurzeln den Boden und können nach wenigen Wochen bereits abgeschnitten und in den Gartenboden eingearbeitet werden.
