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Lupinen: Wertvoller Eiweißlieferant aus heimischem Anbau

Stand: 25.08.2022 15:16 Uhr

Die Samen der Süßlupine lassen sich zu diversen Lebensmitteln verarbeiten. Sie enthalten ähnlich viel Eiweiß wie Sojabohnen - fast 40 Prozent. Das ist ideal für Vegetarier und Veganer.

Das hochwertige Lupinen-Eiweiß enthält alle lebensnotwendigen Aminosäuren. Die Samen sind außerdem reich an Vitamin E und wichtigen Spurenelementen wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. Für Veganer und Vegetarier sind Lebensmittel aus Lupinen damit eine wertvolle Alternative zu Tofu-Produkten aus Soja.

Anbau nur in geringen Mengen

Landwirtin Linda Kelly in einem Lupinenfeld in voller Blüte.
Blaue Lupinen eignen sich besonders gut für den Anbau, nur wenige Landwirte bauen weiße an.

Der Anbau spielt in Deutschlands Landwirtschaft bislang allerdings nur eine geringe Rolle, überwiegend in den östlichen Bundesländern. Die Süßlupine eignet sich gut als Vorfrucht für Wintergetreide. Sie lockert den Boden und reichert ihn mit Stickstoff und Phosphaten an - das spart Dünger. Vielen Lupinenarten sind allerdings anfällig für Anthracnose, eine Pilzerkrankung, die die Pflanze verkümmern und vertrocknen lässt.

Wilde Lupinen enthalten giftige Alkaloide

Von Natur aus enthält die Hülsenfrucht, deren Samen aussehen wie eine Kreuzung aus Mais und Bohnen, große Mengen an bitteren und giftigen Alkaloiden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt davor, die Samen wilder Pflanzen auf Wiesen, Bahndämmen und im Garten zu essen. Denn Alkaloide können unsere Nerven und die Verdauung schwer beeinträchtigen und Kreislaufbeschwerden und Atemlähmung auslösen. Bei Kulturpflanzen gelang es bereits vor rund hundert Jahren, die Bitterstoffe herauszuzüchten.

Glutenfreies Mehl- und Fleischersatz aus Lupinen-Samen

Die Lebensmittelindustrie verarbeitet Süßlupinen zu Mehl, Aufstrichen, Nudeln, Protein-Pulver und sogar zu Kaffee-, Milch- und Fleischersatz. Lupinenmehl macht beispielsweise Brotteig geschmeidig und hält die Waren länger frisch. Es gibt dem Brot einen leicht nussigen Geschmack und bindet aufgrund seines hohen Fettanteils den Teig gut.

Aus Süßlupinen wird Eiweiß in einer Produktionshalle in Grimmen gewonnen. © Picture-Alliance / dpa Foto: Stefan Sauer
Das Lupineneiweiß wird als quarkähnliche Masse oder als Trockenpulver gewonnen.

Außerdem enthält es wenig Stärke und kein Gluten. Allerdings sollte man Lupinenmehl immer mit anderem Mehl mischen, sonst werden die Backwaren zu fest. Isoliertes Lupinen-Eiweiß wird - zu einer faserigen Masse gepresst- als Fleischersatz verarbeitet. Lupinenwurst enthält genauso viel Eiweiß wie Wurst aus Fleisch, aber deutlich weniger Purin. Das ist gut für die Gelenke und beugt Gicht und Nierenproblemen vor.

Lupineneinweiß als kalorienarmer Fettersatz

Lupinenfrüchte.
Die Samen der Lupine stecken in länglichen Schoten.

Lupineneiweiß kann auch Fett ersetzen und so aus einer Praline mit 40 Kalorien eine fettarme mit acht Kalorien machen. Zwar kann es, anders als echtes Fett, keine Geschmacksstoffe tragen, hat aber eine ähnliche Konsistenz. Deshalb ist das Mundgefühl so cremig, wie man es von fettreichen Lebensmitteln kennt. Lupinen-Eis kommt daher ohne Zusatz von Milch oder Sahne aus.

Erdnuss-Allergiker sollten beim Verzehr aufpassen

Aber Vorsicht: Manche Menschen reagieren allergisch auf Lupinen. Besonders Erdnuss-Allergiker sollten vorsichtig sein. Für alle Nicht-Allergiker ist die Lupine eine gesunde Alternative - nicht nur für Vegetarier.

Gelbe Lupinen verbessern den Gartenboden

Lupinen als Gartenpflanze sind mit ihren dekorativen Blütendolden ideal für Staudenbeete geeignet. Gelbe Lupinen verbessern als Gründünger abgeernteten Boden. Im Spätsommer oder Herbst als Nachsaat auf freie Flächen ausgebracht, geben sie dem Gartenboden neue Kraft für das nächste Frühjahr, um beispielsweise ertragreich Gemüse anzubauen. Sie wachsen sehr schnell, bedecken den Boden, lockern mit ihren Wurzeln den Boden und können nach wenigen Wochen bereits abgeschnitten und in den Gartenboden eingearbeitet werden.

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