Asthma erkennen und behandeln
Beklemmung in der Brust, vor allem aber das plötzliche Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen: Das sind typische Symptome von Asthma, einer der häufigsten chronischen Erkrankungen. Etwa 10 bis 15 Prozent aller Kinder leiden an Asthma bronchiale, Jungen häufiger als Mädchen. Nach der Pubertät verschwindet die Krankheit bei etwa jedem zweiten Kind von allein wieder. Von den Erwachsenen haben nur etwa sechs Prozent Asthma-Symptome. Hier sind Frauen häufiger betroffen als Männer.
Unter den Begriff Asthma bronchiale werden verschiedene chronische - also andauernde - entzündliche Erkrankungen der Atemwege zusammengefasst, die anfallsartig auftreten. Mediziner unterscheiden zwischen allergischem (extrinsischem) und nichtallergischem (auch intrinsischem oder endogenem) Asthma:
- Bei allergischem Asthma reagiert der Körper auf bestimmte Allergene wie Pollen, Tierhaare, Schimmel oder Hausstaubmilben. Es beginnt oft bereits im Kindesalter und tritt bei Betroffenen von Neurodermitis oder Milchschorf häufiger auf.
- Nichtallergisches Asthma tritt häufig erst bei Erwachsenen im Alter von 30 bis 40 Jahren auf. Dabei sind keine Allergene für die Beschwerden verantwortlich, sondern andere Reize wie bestimmte Medikamente (zum Beispiel Acetylsalicylsäure), Luftschadstoffe wie Ozon, Abgase und Tabakrauch sowie auch körperliche Anstrengung und Kaltluft.
Ursache
Die genaue Ursache für Asthma bronchiale ist noch ungeklärt. Erbliche Veranlagung spielt offenbar eine Rolle. Bei manchen Menschen sind die unteren Atemwege ständig in Entzündungs- und Abwehrbereitschaft, bei ihnen reagieren die Bronchien besonders empfindlich auf Reize wie etwa Allergene oder Atemwegsinfekte. Es gibt Hinweise, dass Faktoren wie die Einnahme bestimmter Medikamente in der Schwangerschaft (Paracetamol, Antibiotika), ein geringes Geburtsgewicht, häufige Atemwegsinfekte sowie Übergewicht und Bewegungsmangel im Kindesalter die Neigung zu Asthma erhöhen.
Symptome
Typisch bei Asthma ist, dass sich symptomarme oder sogar -freie Phasen mit wiederholten akuten Asthma-Anfällen abwechseln. Die Beschwerden treten oft nachts oder in den frühen Morgenstunden auf und gehen von selbst oder nach Einnahme bestimmter Medikamente zurück, zumindest teilweise. Einige Asthmatiker sind zwischen den Anfällen beschwerdefrei, andere wiederum haben ständig das Gefühl, schlecht Luft zu bekommen.
Ein Asthmaanfall kann nur wenige Minuten oder auch mehrere Stunden andauern. Dabei kann es zu Herzrasen (Tachykardie) und massiver Atemnot mit bläulicher Verfärbung der Lippen und Haut durch Sauerstoffmangel im Blut (Hypoxämie) kommen. Der Patient leidet an Erstickungsangst, die die Beschwerden unter Umständen noch verstärkt.
Eine gefürchtete Komplikation ist der Status asthmaticus: ein Asthmaanfall, der über mehr als 24 Stunden und manchmal über Tage dauern kann. Die Gefahr ist dabei, dass der Asthma-Patient nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgt wird. Bei einem schweren Asthmaanfall mit starker Luftnot, der sich mit Medikamenten nicht lindern lässt, sollte daher unbedingt ein Notarzt gerufen werden.
- Teil 1: Ursache
- Teil 2: Diagnose und Therapie
