Kokain-Fund im Hamburger Hafen. © Zoll

Mutmaßlicher Chef von Kokain-Bande in Dubai auf Kaution frei

Stand: 06.07.2022 16:32 Uhr

Der mutmaßliche Kopf eines internationalen Drogenrings ist in Dubai gegen Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der 39-Jährige aus Hannover darf das Emirat vorerst aber nicht verlassen.

Er habe eine Meldeauflage und ein Ausreiseverbot bekommen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover am Mittwoch. Der Bande wird unter anderem vorgeworfen, mehr als 23 Tonnen Kokain aus Süd- und Mittelamerika in die Europäische Union verschifft zu haben. Ihr wird auch der Rekordfund von 16 Tonnen Kokain im Februar 2021 im Hamburger Hafen zugeordnet.

Mutmaßlicher Drogenboss soll nach Deutschland ausgeliefert werden

Der Deutsche hatte sich schon Ende 2020 in die Vereinigten Arabischen Emirate abgesetzt. Er wurde im April mit Hilfe der Polizei in Dubai gefasst, wie das Niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) im Frühjahr mitteilte. Nach Angaben der Sprecherin der Staatsanwaltschaft läuft ein Auslieferungsverfahren. Die Behörden hoffen, dass der 39 Jahre alte Verdächtige bald nach Deutschland gebracht wird.

Polizei beschlagnahmte Vermögenswerte in Millionenhöhe

Als zweiter Kopf der Bande gilt ein 43-Jähriger, der Mitte März in Spanien festgenommen wurde und ebenfalls aus Hannover stammt. Er soll die Geschäfte geführt haben, nachdem sich der 39-Jährige nach Dubai abgesetzt hatte. Im Rahmen der Ermittlungen gab es im April Durchsuchungen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden, Belgien, Spanien und Paraguay. Dabei wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt sowie Vermögenswerte in Millionenhöhe beschlagnahmt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 06.07.2022 | 15:00 Uhr

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