Ministerpräsident Weil fordert Schutzschirm für Stadtwerke
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat einen Energiegipfel auf Bundesebene gefordert. Weil sagte in Hannover, dieses Treffen solle noch im August stattfinden.
Weil und Energieminister Olaf Lies (SPD) hatten sich am Donnerstag mit Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, Energieversorgern sowie des Verbands der Kommunalen Unternehmen getroffen, um das weitere Vorgehen in der aktuellen Energie-Krise zu besprechen. Weil sagte, vor allen Dingen die Stadtwerke als "Energieversorger auf der letzten Meile" müssten durch Hilfsmaßnahmen wie zum Beispiel Liquiditätshilfen stabilisiert werden.
Weil: "Muss ein gemeinsames Vorgehen geben"
"Wir haben ein großes Interesse daran, dass die Stadtwerke ein stabiler Anker in dieser Situation sind. Wir müssen über einen Schutzschirm für die Stadtwerke reden." Dabei plädierte Weil für ein gemeinsames Vorgehen. "Es macht überhaupt keinen Sinn mit Insellösungen zu arbeiten, es ist ein bundesweites Problem", sagte der Ministerpräsident. "Es muss ein gemeinsames Vorgehen geben, alles andere macht die Konfusion nur noch größer."
Gas-Umlage belastet die Haushalte zusätzlich
Energieminister Olaf Lies sagte, Verbrauchern drohe eine höhere Gas-Umlage als zunächst angenommen. Man gehe von bis zu fünf Cent pro Kilowattstunde aus, was bei einem durchschnittlichen Haushalt zu Mehrkosten von 1.000 Euro im Jahr führen würde. Die Umlage soll ab Anfang Oktober greifen und Gasversorgern wie Uniper zugute kommen, die zu hohen Preisen Ersatz für russisches Erdgas kaufen müssen. Sie können diese Mehrkosten aber bisher nicht weitergeben, dies soll über die Umlage geschehen.
Verbraucher sind mit einem "Energiepreis-Tsunami" konfrontiert
Neben der Stabilisierung der Versorger war der Schutz der Verbraucher Thema des Treffens in Hannover. Weil nannte die Steigerung der Energiepreise in Deutschland einen "Energiepreis-Tsunami". Ziel müsse es sein, dass die Haushalte genügend Energie haben, um "gut und sorgenfrei durch den nächsten Herbst und Winter zu kommen". Weil deutet Entlastungen für Verbraucher an.
"Wir wissen, dass uns im Herbst ein Sturm erwartet"
Christian Meyer-Hammerström, Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke, sagte nach dem Austausch mit Weil und Lies: "Ich fahre beruhigter nach Hause nach dem Gespräch." Gleichzeitig sei man sich der Herausforderung bewusst: "Wir wissen, dass uns im Herbst ein Sturm erwarten."
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