Brauereien in Niedersachsen befürchten Flaschenengpass
Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auch auf den Getränkemarkt aus. Glas ist teurer geworden. Droht Brauereien und Abfüllern von Mineralwasser ein Flaschenmangel?
Noch haben Brauereien wie Wolters in Braunschweig oder Härke in Peine nach eigenen Angaben genügend Flaschen. Aber auch sie spüren: Glas hat sich verteuert. Grund sind gestiegene Preise für Energie, Rohstoffe und Diesel. Hinzu kommen gestörte Lieferketten und ein Mangel an Fahrerinnen und Fahrer für die Lkw. Vor allem kleinere Betriebe bringt das in Bedrängnis. Die Industrie liefere nur noch in großen Mengen, sagt Jörg Tietz, Geschäftsführer bei Bergbräu in Uslar. Wegen langer Lieferzeiten für neue Flaschen sei man bereits dazu übergegangen, Leergut mit anderen kleinen Betrieben auszutauschen.
Nicht nur Brauereien sind betroffen
Auch bei Mineralwasserproduzenten im Weserbergland - wie etwa in Bad Pyrmont und Rinteln - oder beim Safthersteller beckers bester aus Nörten-Hardenberg (Landkreis Northeim) ist von drohenden Engpässen die Rede. Dass Glasflaschen zum Sommer hin knapp werden sei zwar kein neues Phänomen, berichten die Getränkehersteller. Die Lieferketten der deutschen Getränke- und Brauwirtschaft seien dann generell angespannt. Der Ukraine-Krieg verschärfe das in diesem Jahr allerdings. Besser aufgestellt sieht sich etwa der Safthersteller Völkel aus Höhbeck im Landkreis Kreis Lüchow-Dannenberg. Von dort heißt es, man habe bereits im vergangenen Jahr Flaschen eingelagert und könne auf langfristige Verträge mit Glashütten zurückgreifen.
Hersteller bitten um schnelle Leergut-Rückgabe
Um der drohen Knappheit vorzubeugen, rufen erste Unternehmen dazu auf, Pfandglas nicht zu Hause zu horten. Leergut sollte so schnell wie möglich zurückgegeben werden, heißt es etwa von der Privatbrauerei Herrenhausen in Hannover oder bei Coca Cola in Lüneburg. Mehrwegflaschen seien auf dem Markt zwar noch verfügbar. Aber eben zu massiv erhöhten Preisen, so eine Sprecherin des friesischen Brauhauses zu Jever.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Lebensmittelindustrie
