Behrens: Corona-Lage in Niedersachsen unter Kontrolle
Viele Corona-Regeln sind aufgehoben, eine Art normaler Alltag stellt sich ein. Die Gesundheitsministerin hat bei der letzten Corona-Pressekonferenz erneut Bilanz gezogen - und einen Ausblick gegeben.
Neben den aktuellen Zahlen zur Sieben-Tage-Inzidenz, Hospitalisierung und Intensivbettenbelegung ging es in der Pressekonferenz (PK) am Dienstag mit Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) auch um einen Ausblick auf den Sommer und den Herbst. Demzufolge sollen sowohl Arztpraxen als auch die mobilen Impfteams den Sommer über weiter Immunisieren anbieten, sagte Behrens. Es bedürfe einer Art Grundlast, damit man im Herbst vorbereitet sei, sollte sich das Infektionsgeschehen, etwa aufgrund einer neuen Variante des Coronavirus, wieder verschlechtern. Aktuelle rechneten Expertinnen aber nicht mit der Entwicklung einer neuen Variante, da Omikron sehr dominant und die Impfquote relativ hoch sei. Die Inzidenzen seien allerdings weiterhin sehr hoch, die Lage etwa in den Krankenhäusern aber unter Kontrolle.
Behrens: Genesene nach Omikron-Infektion kaum geschützt
Für den Herbst strebt die Landesregierung an, allen Niedersachsen eine vierte Impfung zu ermöglichen - ob mit einem angepassten Omikron-Impfstoff oder dem bisher verwendeten, ist derzeit noch unklar. Die Quote der Erstimpfung steigt unterdessen seit Wochen fast gar nicht mehr, wie Behrens erneut berichtete. Die meisten Impfungen seien derzeit zweite Auffrischungsimpfungen, die vor allem älteren Menschen über 60 empfohlen wird. Dabei appellierte Behrens noch einmal an Menschen ohne Impfschutz, sich immunisieren zu lassen. Selbst jene, die kürzlich eine Infektion durchgemacht haben, seien kaum noch gegen eine erneute Ansteckung geschützt. Häufige Mehrfachansteckungen zeigten, dass die Immunantwort des Körpers bei der hochinfektiösen und derzeit alleinigen Omikron-Variante in der Regel sehr schwach ausfalle, so die Ministerin weiter. Wer geschützt sein wolle, erreiche dies am besten mit einer Impfung - das sei die einhellige Meinung der Experten.
Neue Corona-Verordnung gilt bis zum 25. Mai
Zur Frage der zuletzt viel diskutierten Quarantänedauer verwies Behrens erneut auf das anstehende Treffen der Gesundheitsminister und -ministerinnen am Donnerstag. Bis dahin, so hoffe sie, liege dann auch die Einschätzung der Expertinnen des Robert-Koch-Instituts (RKI) vor, ob eine Verkürzung der Quarantäne sinnvoll sei. Derzeit sind zehn Tage vorgeschrieben, nach sieben Tagen können sich Infizierte frei testen. Künftig könnte die Dauer auf fünf Tage reduziert werden. Bei entsprechender Empfehlung werde Niedersachsen seine Absonderungsverordnung rasch anpassen können, sagte Behrens. Die eigentliche und derzeit gültige Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen laufe in dieser Woche aus, werde aber im Wesentlichen fortgeschrieben und gelte bis zum 25. Mai. Darin enthalten sei weiterhin die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr, in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern und Arztpraxen. Es gibt aber auch eine wesentliche Änderung, die allerdings bereits feststand: In Schulen und Kitas entfällt ab dem 1. Mai die Testpflicht.