Hafencity: So wächst Hamburgs neuer Stadtteil
Bürotürme und Wohnhäuser, Traditionsschiffhafen und Kreuzfahrtterminal, Universität und Elbphilharmonie: Seit 2003 ist zwischen Kehrwiederspitze und Elbbrücken ein komplett neuer Stadtteil gewachsen.
Die Haefncity will dabei Wohnen und Arbeiten verbinden, soll Geschäften, Büros und Restaurants ebenso Platz bieten wie kulturellem Leben und Grünanlagen. Ihre moderne Architektur bildet dabei einen interessanten Kontrast zur nördlich angrenzenden historischen Speicherstadt, die seit 2015 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Fertigstellung frühestens im Jahr 2025
Insgesamt zehn Quartiere umfasst die Hafencity. Während die westlichen Quartiere größtenteils fertiggestellt sind, gehen die Bauarbeiten im Osten in Richtung Elbbrücken noch bis mindestens 2025 weiter. Bereits in Betrieb ist die U-Bahnlinie 4: Sie verkehrt vom Jungfernstieg über zwei Haltestellen in der Hafencity bis zur Haltestelle Elbbrücken ganz im Osten des Baugebiets.
Sandtorhafen: Elbphilharmonie und Traditionsschiffe
Bekanntestes Bauwerk und Wahrzeichen des Stadtteils ist die Elbphilharmonie. Das Konzerthaus, das auf dem historischen Kaispeicher A errichtet wurde, liegt im Quartier Sandtorkai/Dalmannkai. Mit einem Traditionsschiffhafen, zahlreichen Cafés und Restaurants sowie den Marco-Polo- und Magellan-Terrassen, direkt am Wasser gelegenen Plätzen, hat sich das Quartier zum Touristenmagneten entwickelt. Beliebt bei Besuchern ist auch die von der Elbphilharmonie direkt an der Elbe verlaufende Dalmannkai-Promenade.
Strandkai: Luxuswohnungen und Kreuzfahrtterminal
Daran grenzen die Quartiere Sandtorpark/Grasbrook sowie Strandkai an. Auch sie bieten eine Mischung aus Wohn- und Geschäftsbauten. Ein großer Spielplatz, der große Gebäudekomplex des Unternehmens Unilever und der direkt nebenan gelegene Marco-Polo-Tower, ein Wohnturm mit Luxuswohnungen, prägen die beiden Quartiere. Noch ein provisorischer Bau ist das Kreuzfahrtterminal, das sich bis ins östlich anschließende Überseequartier erstreckt.
Das Überseequartier - Shoppingviertel und
Das Überseequartier wurde als Einkaufsviertel der Hafencity geplant. Mittelpunkt des Viertels ist der Überseeboulevard mit etlichen Geschäften und Restaurants. Zur Elbe hin präsentiert sich das Quartier allerdings vielerorts noch immer als Großbaustelle - Investoren waren zwischenzeitlich abgesprungen, Planungen mussten verändert werden. Im Süden werden mehrere hohe Gebäude das Quartier prägen, am Wasser soll eine Freitreppe soll zu einem breiten Platz führen.
Maritimes Museum und Universität im Elbtorquartier
Das Becken des Magdeburger Hafens begrenzt das Überseequartier im Osten zum Elbtorquartier hin. Direkt am Hafenbecken liegt der historische Kaispeicher B. In dem schönen alten Lagergebäude befindet sich heute das Maritime Museum. Eine Fußgängerbrücke führt über das Wasser direkt in und durch das Bauwerk und weiter zu einer Promenade, an der auch der langgestreckte Gebäuderiegel der Umweltschutzorganisation Greenpeace liegt.
Eines der wichtigsten Bauten des Quartiers ist die Hafencity-Universität. In ihr wurden die Studiengänge Architektur, Bauingenieurswesen, Geomatik und Stadtplanung zusammengelegt.
Lohsepark: Museum und Gedenkstätte
Der Lohsepark ist die größte Grünanlage der Hafencity und zugleich das Herz des gleichnamigen Quartiers. Neben Sport- und Spielflächen beherbergt der Park eine wichtige Gedenkstätte: Sie erinnert an Tausende Juden, Sinti und Roma während der NS-Zeit, die vom Hannoverschen Bahnhof, der bis 1955 auf dem Areal stand, in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert wurden.
Das Lohsepark-Quartier wurde vor allem als Wohnviertel samt Schule geplant. Mit dem schönen Backsteinbau der ehemaligen Harburger Gummi-Kamm-Compagnie befindet sich in dem Viertel auch eines der wenigen erhaltenen historischen Gebäude der Hafencity. Dort ist das private Automobilmuseum "Prototyp" untergebracht.
Vom Ericus bis zum Oberhafenquartier
Wie ein Quer-Riegel grenzt das Quartier Brooktorkai/Ericus Überseequartier und Lohsepark im Norden zur Speicherstadt hin ab. Bekanntester Bau ist das riesige Gebäude des Spiegel-Verlags. Östlich des Lohseparks und durch die Fernbahngleise von der übrigen Hafencity getrennt, liegt das Oberhafenviertel. Statt moderne Neubauten zu errichten, hat man sich hier dafür entschieden, die alten Gewerbe-Bauten zu erhalten und auf neue Weise zu nutzen - etwa als Ateliers, Theaterbühnen oder Ausstellungsflächen. Mit den Jahren entstand so auf dem Areal ein Kultur- und Kreativquartier. Lange Tradition hat die Oberhafenkantine, ein kleiner historischer Backsteinbau, in dem ein Restaurant untergebracht ist.
Baakenhafen und Elbbrücken
Am östlichen Ende der Hafencity erstrecken sich die Quartiere Baakenhafen und Elbbrücken. Über mehrere Brücken ist das Baakenhafenquartier mit der restlichen Hafencity verbunden. Hier entsteht das größte Wohnviertel des Stadtteils. Noch ist das Quartier in Bau. Bereits fertiggestellt ist allerdings der Baakenhafen-Park mit dem "Himmelsberg". Die künstlich aufgeschüttete, etwa 14 Meter hohe Anhöhe bietet eine tolle Aussicht über Elbe und Hafencity.
Im äußersten Osten, wo die Eisenbahntrasse das Hafengebiet kreuzt, entsteht das Elbbrückenquartier. Es ist als zweites großes städtisches Zentrum der Hafencity neben dem Überseequartier geplant - mit Büroräumen, Einzelhandel und Gastronomie. In lärmgeschützteren Lagen sollen aber auch rund 1.400 Wohnungen entstehen. in Planung ist zudem ein rund 245 Meter hohes Gebäude, der Elbtower. Er wäre eines der höchsten Bauten Deutschlands.
