Stand: 16.01.2017 22:40 Uhr

Chat-Protokoll zu Bluthochdruck, Dünndarm-Fehlbesiedlung, Rheuma

Rosi: Ich möchte von meinem hohen Zuckerkonsum loskommen, bin in den Wechseljahren, habe ständig Rückenschmerzen und beginnende Arthrose. Ich vertrage rohes Gemüse nicht so gut und habe auch Kreuzallergien, so dass ich nicht alle Gemüsesorten vertrage. Wie kann ich vor allem den Heißhunger auf Süßes loswerden. Bitterstoffe habe ich schon probiert, war noch nicht erfolgreich damit. Wie muss die Dosis von Bittertropfen sein, damit sie wirken oder was können Sie mir noch empfehlen? Ich möchte auch unbedingt abnehmen.

Fleck: Zur Verbesserung des Sättigungsgefühls empfehle ich Ihnen unbedingt eine Steigerung der Eiweißmenge, pro Mahlzeit mindestens 20-25g. Nur schwer Nierenkranke müssen vorsichtig beim Eiweißverzehr vorgehen. Dies kann auch Ihren Heißhunger deutlich abmildern.

Unbekannt: Hallo, ich leide unter Fructose - und Laktoseunverträglichkeit. Desweiteren habe ich seit Kindertagen immer wieder Probleme mit Verstopfung, so dass ich regelmäßig Abführmittel nehmen muss. Außerdem leide ich unter Neurodermitis. Also alles Mögliche auf einmal. Ich habe schon viele Kostformen ausprobiert, ob Vollwertkost, vegetarische Ernährung oder Verzicht auf Mich oder Zucker. Aber nichts hilft. Welche Ernährungsform würden Sie mir da empfehlen.

Fleck: Ein sehr komplexer Fall, der es auch sicher verdient, professionelle Hilfe und eine individuelle, maßgeschneiderte Ernährungsempfehlung zu entwickeln. Fructose- und Laktoseunverträglichkeiten lassen sich gut beeinflussen durch eine Phase einer reizarmen Ernährung unter ärztlicher Kontrolle. Problematisch ist die Einnahme von Abführmitteln. Dadurch wird die Verstopfung sogar dramatisch verschlechtert (Kaliummangel). Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens zwei Liter), ballaststoffreiche Ernährung und hochwertige Öle sollten die Verstopfung lindern und der erhöhte Fettanteil in der Ernährung und die Reduktion von Milchprodukten kann auch die Neurodermitis günstig beeinflussen. Ernährungsmedizinisch müssen Sie nicht auf Fisch oder Fleisch verzichten.

Unbekannt: Gibt es auch Lebensmittel beziehungsweise Ernährungstipps bei Depressionen? Ich bin nicht schwer depressiv, aber immer öfters so antriebslos. Kann ich da auch mit meiner Ernährung was ändern?

Fleck: Schön, dass Sie auch hier Rat suchen. Ernährungsmedizinisch ist nach neuestem Stand auch ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren für eine Verschlechterung unserer Gehirnfunktionen potenziell verantwortlich. Denn unser Gehirn besteht zu über 70 Prozent aus Fetten. Strategie: Weniger Kohlenhydrate, mehr Fette aus Fisch, Fleisch und Pflanzenölen, Nüssen und Samen. Die Walnuss beispielsweise sieht bereits aus wie zwei Gehirnhälften. Fette sind unabdingbar wichtig für Kognition, Konzentration, aber auch unsere Emotionen. Bei Zunahme der depressiven Episoden ist selbstverständlich die Vorstellung beim Facharzt für Psychotherapie oder Psychologen wichtig.

Dieses Thema im Programm:

Die Ernährungs-Docs | 01.03.2020 | 13:45 Uhr

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