Hanfpflanzen © Colourbox Foto: Mykola Mazuryk

Hanf: Vielseitige Nutzpflanze für die gesunde Küche

Stand: 20.11.2020 17:46 Uhr

Hanf zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt. Seit 1996 darf Nutzhanf in Deutschland angebaut werden - allerdings ausschließlich von Landwirten mit einer speziellen Lizenz.

Die einzelnen Bestandteile der Pflanze werden zur Herstellung ganz unterschiedlicher Produkte genutzt. Aus den Fasern können Seile, Stoffe und Dämm-Material hergestellt werden. Kleine Blätter werden zu Tee verarbeitet. Vor allem die Samen der Pflanze und das daraus gepresste Öl gelten als äußerst gesund. Mittlerweile ist Hanf zum Superfood geworden und es werden immer mehr Hanfprodukte zum Beispiel angeboten - wie Hanfmilch, Hanföl, Hanftee, Hanfsamen und Hanfmehl. Hanfsamen und Hanföl haben einen sehr milden, nussigen Geschmack.

Kein Rausch durch Nutzhanf: Kaum THC enthalten

Nutzhanf ist kein Rauschmittel, da sein Tetrahydrocannabinol (THC)-Gehalt mit 0,2 Prozent nur sehr gering ist. 

Dennoch können hanfhaltige Lebensmitteln, die ganz oder teilweise aus Blättern oder Blüten der Pflanze hergestellt sind, höhere THC-Werte aufweisen. Gerade bei Vielverzehrern, Kindern oder Schwangeren seien dadurch gesundheitliche Beeinträchtigungen möglich, warnt die Verbraucherzentrale.

Hanfsamen enthalten natürlicherweise kein THC.

Superfood Hanfsamen: Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe

Insbesondere die Hanfsamen liefern gesunde Fette, hochwertiges Eiweiß, Vitamine (Vitamin E) und Mineralstoffe (Zink). Als sogenanntes Superfood enthalten sie besonders hochwertige pflanzliche Eiweiße, die wie tierische Eiweiße alle neun essentiellen Aminosäuren enthalten. Zudem sind sie reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.

Fettsäuren helfen bei Bluthochdruck, Rheuma und Arthrose

Das Besondere ist, dass diese wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren in einem perfekten Mischungsverhältnis von dreimal soviel Omega 6- wie Omega 3-Säuren vorliegen. Genau in diesem Mischungsverhältnis entfalten die Fettsäuren die effektivste Wirkung gegen hohen Blutdruck, Rheuma und Arthrose. Alle anderen Pflanzenöle haben einen deutlich höheren Anteil an Omega 6-Säuren: Im Olivenöl liegt das Verhältnis bei neun zu eins und im Sonnenblumenöl gar bei 128 zu eins. Außerdem enthalten Hanfsamen als eines der wenigen Lebensmittel Gamma-Linolensäure. Sie wirkt entzündungshemmend und kann Hauterkrankungen wie Neurodermitis lindern.

Hanfprodukte in der Küche verwenden und richtig lagern

Hanf verträgt keine Hitze. Daher sollten Hanfsamen nicht geröstet und Hanföl nur für kalte Gerichte verwendet werden. Hanföl wird zudem schnell ranzig, weshalb es immer im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von drei Monaten nach Anbruch verbraucht werden sollte. Aus Hanfsamen kann auch Mehl gewonnen werden. Da es keine Stärke enthält, eignet es sich zwar nicht zum Backen, kann aber gut zum Anreichern von Speisen genutzt werden. Es ist reich an Ballaststoffen. Hanfsamen können auch pur zum Beispiel im Müsli oder Salat verzehrt werden.

Der Preis für die Superfood-Produkte ist mit zehn bis 20 Euro für 500 Gramm Samen, zehn Euro für ein Fläschchen Öl oder sechs Euro für einen Liter Hanfmilch hoch.

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Experte zum Thema

Thomas Sampl, Koch
Restaurant Hobenköök
Stockmeyerstraße 43
20457 Hamburg
(040) 228 65 538
www.hobenkoeoek.de

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