Ernährung bei Sodbrennen
Bei Sodbrennen gilt die Devise: lieber vier bis fünf kleine Mahlzeiten statt zwei, drei große. Die letzte Mahlzeit sollte spätestens drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen stattfinden. Außerdem sollte bei der Ernährung darauf geachtet werden, viel Eiweiß, also zum Beispiel Milchprodukte, helles Fleisch, Nüsse oder Hülsenfrüchte zu sich zu nehmen. Auf Süßes und allzu Fettiges sollten Betroffene dagegen besser verzichten.
Wenig Süßes und Saures
Schädliche Zuckermengen stecken oft in Fertigprodukten wie Fruchtjoghurts, Pudding und Eis - ungünstig sind aber auch Weißmehlprodukte wie etwa Kuchen oder helle Brötchen. Heißhunger auf Süßes lässt sich durch Bittertropfen vertreiben: auf den Handrücken träufeln, schnuppern - der Appetit ist wie weggeblasen.
Auch säurehaltige Nahrungsmittel wirken reizend auf die empfindliche Schleimhaut. Das gilt für saures Obst ebenso wie beispielsweise für Kaffee und Sprudel oder Erfrischungsgetränke mit Kohlensäure.
Leinsamen-Aufguss lindert
Zur Schonung der Speiseröhre und Magenschleimhaut hilft oft ein Leinsamen-Aufguss. Dazu 1 EL (ca. 10 g) helle Leinsamen (Goldleinsamen) in einem Teesäckchen verpackt in einen Becher geben, mit kochend heißem Wasser übergießen und 20 Minuten quellen lassen. Teesäckchen mithilfe eines Teelöffels ausdrücken und dann entfernen. Den leicht nussig schmeckenden Aufguss in kleinen Schlucken über den Tag verteilt trinken. Am wirkungsvollsten sind bei vielen Menschen frisch geschrotete Leinsamen.
Säureschutzsud "KüKaLeiWa"
Dieser Sud wird über den Tag verteilt getrunken. Er schützt die Schleimhaut der Speiseröhre. Man benötigt:
2 TL Kümmelkörner
2 mittelgroße Kartoffeln, in grobe Stücke geschnitten
2 TL Leinsamen
2 Liter Wasser
Alles zusamen in einem großen Topf aufsetzen und 20 Minuten kochen, dann abseihen, dabei den Sud auffangen. Diesen Sud - man erhält etwa anderthalb Liter - innerhalb von zwei Tagen in Abständen von einigen Stunden trinken.
Tipp: Kamillen-Rollkur
Auch die Heilpflanze Kamille beruhigt die Schleimhaut. Für eine sogenannte Rollkur gießen Sie morgens 1 EL lose Kamillenblüten mit 250 ml kochendem Wasser auf und lassen sie 20 Minuten ziehen. Auf nüchternen Magen trinken und dann jeweils 5 Minuten auf den Rücken, auf beide Seiten und auf den Bauch legen. Am besten zwei Wochen lang jeden Morgen durchführen.
Lebensmittel im Überblick
Empfehlenswert | Nicht empfehlenswert | |
---|---|---|
Getreide, Brot, Beilagen | fein geschrotetes Vollkornbrot, Vollkorn-Knäckebrot, Vollkornbrötchen, Zwieback; Porridge; Vollkornnudeln, Hartweizennudeln, Vollkornreis, Kartoffeln, Kartoffelbrei | sehr frisches Brot, Weißbrot, Toastbrot, Laugengebäck, sehr grobe Vollkornbrote; Pommes, Kroketten, Kartoffelpuffer, Kartoffelsalat mit Mayonnaise |
Süßes und Snacks | Süßigkeiten, fette und süße Backwaren, Eiscreme, süße Molkereiprodukte (s. u.); Chips, Flips, Kräcker und Salzgebäck | |
Obst (2 Portionen/Tag) | säurearmes Obst: Apfel (Jonagold, Cox, Gala, Gloster, Golden Delicious), Aprikose, Banane, Birne, Erdbeeren (frisch), Mango, Honigmelone, Marillen, Papaya, Pflaume, Pfirsich, Wassermelone, Weintrauben | säurereiches Obst: Mandarine, Grapefruit, Pampelmuse, Orange, Sauerkirschen, Kiwi, Nektarine, Ananas, Zitrone; stark gezuckerte Obstkonserven und Obstmus. nach individueller Verträglichkeit: Beeren, Avocado |
Gemüse (3 Portionen/Tag) | alle Salatsorten, Möhren, Gurke, Tomate, Fenchel, Aubergine, Artischocken, pürierte Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen), Spinat, Zucchini, Spargel, Blumenkohl- und Brokkoli-Röschen, Kürbis, Kohlrabi, Rote Bete, Steckrübe | Nach individueller Verträglichkeit: pikanter Gurkensalat, Kohlgemüse/-salate, Knoblauch, Lauch, Meerrettich, Rotkraut, Sauerkraut, Paprika(gemüse), Pilze, Zwiebeln |
Nüsse und Samen | nach individueller Verträglichkeit | gesalzene Nüsse |
Fette und Öle (ca. 1-2 EL Öl/Tag) | Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, Leinöl und Butter | Fette Brühen, Soßen und Suppen, große Mengen an Streich- und Kochfett, Mayonnaise |
Getränke (ca. 2 Liter/Tag) | stilles Wasser, ungezuckerter Tee | Wasser mit Kohlensäure, Fruchtsaft, Softdrinks, Kakao, Alkohol. Nach individueller Verträglichkeit: Kaffee (in Maßen), sehr kalte oder sehr heiße Getränke |
Fisch und Meeresfrüchte | Forelle, Heilbutt, Kabeljau, Karpfen, Scholle, Seezunge, Steinbutt; Garnelen, Krabben | Fisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt; Aal, Hering, Makrele; Panierter oder geräucherter Fisch |
Wurstwaren und Fleisch | magere Sorten wie Aspik, Corned Beef, Putenbrustaufschnitt, Kassler, Koch- und Lachsschinken; Hühnerfleisch, Putenfleisch in Maßen: Schweinefilet, Schweinerücken, Rinderfilet | fette Sorten wie Leberwurst, Mettwurst, Weißwurst, Salami, Schinkenspeck, Mortadella, Fleischwurst; Bockwurst, Bratwurst, Blutwurst, Fleischkäse/Leberkäse, Nackenfleisch, Bauchspeck, Eisbein; paniertes und frittiertes Fleisch |
Eier | Eier, fettarm zubereitet | fette Eierspeisen |
Milch und Milchprodukte, Käse | Milch 1,5 % Fett, Buttermilch, Magerquark, Naturjoghurt 1,5 % Fett; Käse 30-40 % Fett i. Tr.: Schnittkäse, Weichkäse, Mozzarella, Frischkäse; besonders mager: Harzer Käse, körniger Frischkäse | Milch 3,5 % Fett, Naturjoghurt 3,5 % Fett, Sahnequark, Mascarpone, Sahne, Schmand und Creme fraiche; Käse > 45 % Fett i. Tr.; gesüßte Fertigprodukte wie Pudding, Milchreis, Fruchtjoghurt, Fruchtquark Kakaozubereitungen, Fruchtbuttermilch |
Gewürze | getrocknete oder tiefgefrorene Kräuter | sehr vorsichtig dosieren: Chili, Curry, Knoblauch-/Zwiebelpulver, Pfeffer, Cayennepfeffer, Paprika rosenscharf, Senf |
