Übungen gegen Schmerzen bei Spinalkanalstenose

Stand: 05.03.2021 20:17 Uhr

Das Ziel ist, Stabilität um die Wirbelsäule aufzubauen - durch Training der Tiefenmuskulatur, der sogenannten Musculi multifidii. Vibrations- und Kraftübungen helfen dabei.

Eine Spinalkanalstenose ist für Betroffene oft schmerzhaft und schränkt sie im Alltag enorm ein. Doch gezieltes Training kann das Leiden nachhaltig lindern. Die Verengung im Wirbelkanal ist ein schleichender Prozess, der sich in vielen Fällen aufhalten lässt. Übungen können Engstellen im Wirbelkanal entlasten und erweitern.

Ziel der Bewegungstherapie ist, der Wirbelsäule wieder Stabilität zu geben. Die durch den Verschleiß zu lockeren Bänder lassen sich zwar durch Training nicht straffen - wohl aber die kleinen Muskeln, die die Wirbelsäule umgeben und stabilisieren: die sogenannten Musculi multifidii.

Vibrationstraining reizt die kleinen Muskeln

Bei sehr vielen Menschen sind diese kleinen Muskeln um die Wirbelsäule zu schwach. Das Problem: Sie lassen sich nicht bewusst anspannen. Um zu wachsen, brauchen sie deshalb einen äußeren Impuls - zum Beispiel Vibration. Mit Wackelstäben lässt sich eine Vibration erzeugen, die auch diese kleinen Muskeln reizt.

Gleichgewichtsübungen stärken die Tiefenmuskulatur

Auch Training auf wackeligem Untergrund erreicht die kleinen Muskeln. Denn wenn wir ins Taumeln kommen, muss unsere Tiefenmuskulatur Ausgleichsbewegungen vornehmen. Genau das stärkt den Rücken. Balancieren Sie auf einem Balken, oder putzen Sie Ihre Zähne auf einem Bein - auf die Ausgleichsbewegungen kommt es an!

Training für einen starken Rücken

Nordic Walking, das forcierte Gehen mit Stöcken, trainiert nicht nur die Ausdauer, sondern hat noch einen großen Vorteil: Durch die gegenläufigen Bewegungen wird die diagonale Körperkern-Stabilität gestärkt - perfekt für die Aufrichtung und den Rücken.

Eine weitere gute Übung zur Aufrichtung: rücklings an eine Wand stellen und das Becken nach vorn kippen, um die Lendenwirbelsäule zu begradigen. Die Position fünf Atemzüge lang halten, dann für die Länge von zwei Atemzügen lockern und wieder aufrichten. Diese Übung mehrmals am Tag jeweils fünfmal nacheinander durchführen.

Gezieltes Krafttraining für den Rücken, zum Beispiel unter Anleitung an Geräten oder zu Hause mit dem Theraband, unterstützt die aufrechte Haltung zusätzlich.

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Dieses Thema im Programm:

Die Bewegungs-Docs | 29.03.2021 | 21:00 Uhr

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