Angina Pectoris: Symptome und Behandlung bei Herzenge

Stand: 30.05.2023 08:31 Uhr

Bei einer Angina Pectoris wird das Herz unzureichend durchblutet, Beschwerden in der Brust treten auf. Zur Behandlung der Herzenge gibt es verschiedene Ansätze - unter anderem einen Reducer.

Die Koronare Herzerkrankung (KHK) gehört zu den häufigsten Herzerkrankungen, allein in Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Herzstiftung rund sechs Millionen Menschen daran. Dabei verengen sich die Herzkranzgefäße durch Kalkablagerungen in den Gefäßwänden. Die Folge ist eine Störung der Durchblutung und damit eine Beeinträchtigung der Sauerstoffversorgung des Herzmuskels.

Ursachen einer Angina Pectoris

Angina Pectoris: Symptome

Ist mehr als 70 Prozent des Herzkranzgefäßes eingeengt, treten meist die ersten Symptome auf. Der Herzmuskel wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Und: Stoffwechselprodukte können nicht abtransportiert werden. Die häufigsten Beschwerden - unter dem Begriff Angina Pectoris (Brustenge) zusammengefasst - sind:

  • drückende Schmerzen in der Brust
  • brennender Schmerz in der Brust
  • Engegefühl in der Brust
  • Atemnot

Treten Beschwerden nur unter Belastung auf, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer stabilen Angina Pectoris, das erste Stadium der Erkrankung. Dagegen treten Symptome bei einer instabilen Angina Pectoris (zweites Stadium) schon bei geringen Anstrengungen oder sogar in Ruhe auf und sind zudem länger anhaltend.

Behandlungsmethoden bei Angina Pectoris

Bei einer Angina Pectoris kommen standardmäßig Medikamente, Stents und Bypässe zum Einsatz, die die Herzdurchblutung steigern. Die stabile Angina Pectoris ist in der Regel nicht akut lebensbedrohlich, Betroffene sollten aber behandelt und regelmäßig untersucht werden. Eine instabile Angina Pectoris deutet auf einen bevorstehenden Herzinfarkt hin und muss umgehend behandelt werden. Wenn sich Ablagerungen lösen und Blutgerinnsel entstehen, können Blutgefäße verschließen - ein Herzinfarkt ist die Folge.

Reducer sorgt für mehr Sauerstoff am Herzen

Allerdings gibt es Betroffene, bei denen die Angina Pectoris immer weiter fortschreitet und sich auch durch die gängigen Therapien nicht stoppen lässt. Auch wenn die großen Arterien frei sind, kann es in ihrem weiteren Verlauf zu Verengungen kommen. Die ganz kleinen Herzadern können ebenfalls verkalken und zusätzlich durch Verkrampfungen der Muskulatur eingeengt werden, Schmerzen entstehen. Für diese Fälle gibt es seit einigen Jahren ein neues Verfahren.: Einen Herzkathetereingriff, bei dem der Blutfluss zu den Herzkranzgefäßen nicht verstärkt, sondern der Abfluss gedrosselt wird.

Der Reducer wird am Herzen in den sogenannten Koronarvenensinus eingesetzt, dort wo das Blut, das den Herzmuskel selbst mit Sauerstoff versorgen sollte, in den Herzvorhof zurückströmt. Der Reducer, ein kleines sanduhrförmiges Drahtgeflecht, reduziert den Abfluss des Blutes aus dem Herzmuskel. Das Blut staut sich in den Muskel zurück und hat so länger Zeit, seinen Sauerstoff und Nährstoffe an die Muskelzellen abzugeben. Die Implantation erfolgt im Herzkatheterlabor unter örtlicher Betäubung.

Für wen eine Reducer-Behandlung infrage kommt

Die Implantation eines Reducers kommt laut Herzstiftung unter folgenden Kriterien infrage:

  • Die Betroffenen leiden an einer schweren Durchblutungsstörung des Herzens (Angina Pectoris).
  • Die Beschwerden bestehen seit mindestens drei Monaten bereits bei leichter Belastung oder in Ruhe.
  • Die Schmerzen sind mit Medikamenten nicht zu bessern (therapierefraktäre Angina pectoris).
  • Untersuchungen zur Durchblutung des Herzmuskels (Myokardszintigraphie, kardiale Magnetresonanztomographie oder PET-Computertomographie) haben ergeben, dass die Beschwerden von einer Durchblutungsstörung in der Herzvorderwand verursacht werden und keine anderen Gründe haben.
  • Es ist nicht möglich, die Mangelversorgung des Herzmuskels mit einer Stent-Implantation oder dem Anlegen von Bypässen zu verbessern.

Der Eingriff wurde erst kürzlich in die europäischen Leitlinien zur Behandlung des chronischen Koronarsyndroms aufgenommen und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Allerdings fehlen belastbare Studien. Ende 2021 wurde eine Metaanalyse veröffentlicht. Die Erfahrung der Medizinerinnen und Mediziner: Bei sorgfältiger Auswahl der Patienten profitieren 70 bis 80 Prozent der behandelten Personen deutlich.

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Visite | 30.05.2023 | 20:15 Uhr

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