Auf einer Rolle aus Moos liegen verschiedene Pflanzenstecklinge © NDR Foto: Udo Tanske
Auf einer Rolle aus Moos liegen verschiedene Pflanzenstecklinge © NDR Foto: Udo Tanske
Auf einer Rolle aus Moos liegen verschiedene Pflanzenstecklinge © NDR Foto: Udo Tanske
AUDIO: Garten-Podcast zum Thema Stecklings-Vermehrung (42 Min)

Gartenpflanzen im Sommer mit Stecklingen vermehren

Stand: 26.07.2024 11:17 Uhr

Hortensie, Geranie oder Kräuter: Viele Pflanzen aus dem Garten lassen sich ganz einfach im Sommer mit Stecklingen vermehren. Doch gerade bei hohen Temperaturen brauchen sie genügend Wasser.

Die meisten Pflanzen blühen im Sommer üppig und wachsen prächtig - ein idealer Zeitpunkt, um die Lieblingspflanzen mit Stecklingen zu vermehren. Das geht bei vielen Pflanzen relativ problemlos, wenn man einige Regeln beachtet.

Hortensien, Lavendel und Co vermehren

Über Stecklinge lassen sich viele Pflanzen vermehren. Eine Auswahl:

Folgende Utensilien braucht man für die Vermehrung:

  • kleine Blumentöpfe
  • saubere Gartenschere
  • einen durchsichtigen Plastikbeutel oder ein Mini-Gewächshaus
  • nährstoffarme Anzuchterde
  • mehrere Stecklinge

So werden die Stecklinge geschnitten

Von einem einjährigen Trieb ein 10 bis 15 Zentimeter langes Stück abschneiden, beziehungsweise den abgeschnittenen Trieb auf diese Länge einkürzen. Je nach Pflanzenart kann die Länge variieren. Wichtig ist, dass der Steckling zwei Sprossknoten (Nodium) aufweist. Geschnitten wird immer direkt unterhalb eines Sprossknotens. Für den Schnitt am Stiel unbedingt ein sauberes und scharfes Messer verwenden.

Blüten und Blätter entfernen

Die unteren Blätter am Steckling abschneiden, damit diese später nicht in der Erde faulen. Hat der Steckling viele große Blätter, sollten diese halbiert werden, damit die Verdunstung geringer ist. Falls Blüten vorhanden sind, auch diese entfernen.

Anzuchterde in einen Blumentopf füllen, den Steckling hineinsetzen und leicht angießen. Wer keine Anzuchterde hat, kann normale Blumenerde mit Sand mischen. Wichtig ist, dass das Substrat nährstoffarm und weitestgehend keimfrei ist. Wer sehr kleine Stecklinge hat, kann im Handel eine sogenannte Multitopfplatte kaufen. Sie bietet Platz für viele Stecklinge.

Hohe Temperaturen und regelmäßiges Gießen wichtig

Den Blumentopf entweder in ein Mini-Gewächshaus stellen oder selbst eins basteln: Dafür einfach den Topf mit dem eingepflanzten Steckling in eine durchsichtige Plastiktüte stellen und diese verschließen. Den Steckling für zwei bis drei Wochen an einen hellen, aber vor Sonne geschützten Platz stellen. Die Temperaturen sollten zwischen 20 und 30 Grad liegen.

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Selbst gemachte Anzuchthilfen stehen auf einer Fläche nebeneinander. © NDR Foto: Anja Deuble

Mini-Gewächshaus selbst basteln

Wer Gemüse vorziehen möchte, benötigt dafür ein Mini-Gewächshaus. Man kann es mit einfachen Mitteln selbst basteln. mehr

Die Erde feucht, aber nicht zu nass halten und das Mini-Gewächshaus regelmäßig belüften, damit kein Schimmel entsteht. Sobald sich neue Blätter entwickeln, hat das Experiment geklappt und die Plastiktüte oder das Dach des Gewächshauses können entfernt werden. Die Jungpflanze kann nun in ein Gefäß mit normaler Blumenerde umgetopft werden.

Unkompliziert im Sommer: Stecklinge ohne Erde vermehren

Möchte man auf Blumenerde verzichten oder kann die Stecklinge einige Tage nicht mit Wasser versorgen, gibt es zwei weitere Methoden zur Aufzucht.

Variante 1: Die Stecklingsrolle aus Moos

Auf einer Rolle aus Moos liegen verschiedene Pflanzenstecklinge © NDR Foto: Udo Tanske
Die Stecklingsrolle ist eine gute Alternative zur traditionellen Anzuchterde.

Nasses Moos auf ein zurechtgeschnittenes Stück Gartenvlies legen und einen oder mehrere Stecklinge hineinlegen. Das Ganze zusammenrollen und mit einem Band fixieren. Das Paket nicht zu eng schnüren, damit das Moos und die Stecklinge das Wasser gut aufsaugen können. Die Stecklingsrolle aufrecht in eine mit Wasser gefüllte Schale an einen schattigen Ort stellen. Wenn die Stecklinge oben herauswachsen, haben sie in der Regel Wurzeln gebildet und können eingetopft werden.

Variante 2: Das dekorative Styropor-Schiffchen

Auf weißem Styropor wurde mit einem roten Stift der Umriss eines Seerosenblattes gemalt. © NDR Foto: Udo Tanske
Das Seerosenblatt ist nicht nur ein Hingucker im Garten, sondern auch nützlich für die Planzennachzucht.

Eine weitere Möglichkeit ist es, ein Schiffchen aus Styropor zu basteln. Damit das weiße Material im Garten nicht auffällt, kann man die Styropor-Platte mit wasserfester Farbe bemalen und zum Beispiel in Form eines Seerosenblattes zuschneiden. Anschließend ein paar Löcher in die Platte bohren und die Stecklinge hineinstecken, sodass ein Teil des Stiels unten herausguckt. Das Seerosenblatt auf einen Gartenteich oder in eine Wasserschale setzen. So sind die Stecklinge mit Wasser versorgt, haben ein gutes Klima und eine gleichmäßige Temperatur. Wenn die Pflänzchen angewurzelt sind, ist es ratsam, das Styropor zu zerbrechen, damit Pflanze und Wurzel nicht beschädigt werden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Eine Möhre für Zwei | 16.08.2023 | 19:00 Uhr

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Zierpflanzen

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