Eisheilige: Empfindliche Pflanzen nicht zu früh ins Freie setzen
Bis Mitte Mai können die sogenannten Eisheiligen Frost bringen. Empfindliche Pflanzen sollten deshalb nicht zu früh nach draußen oder benötigen entsprechenden Schutz.
Als Eisheilige bezeichnet man die Tage zwischen dem 11. und 15. Mai. Obwohl dann schon Frühling ist, kann es besonders in den Nächten noch einmal recht kalt werden und Bodenfrost geben. Eine alte Bauernregel lautet dementsprechend: "Pflanze nie vor der kalten Sophie". Die Kalte Sophie ist der 15. Mai, der dieses Jahr auf einen Donnerstag fällt.
Gemüse und Sommerblumen vertragen oft keinen Frost
Auch wenn solche Regeln nicht immer genau zutreffen, sind sie für Garten- und Balkonbesitzer eine gute Orientierung, denn statistisch gesehen nimmt die Gefahr von Nachtfrösten ab Mitte Mai immer weiter ab. Viele Sommerblumen sollten erst nach den Eisheiligen gepflanzt werden, weil sie auf Kälte empfindlich reagieren. Dazu gehören:
- Astern
- Freesien
- Fuchsien
- Geranien (Pelargonien)
- Gladiolen
- Indisches Blumenrohr
- Knollenbegonien
- Studentenblumen (Tagetes)
- Zinnien
Auch einige Gemüse wie etwa Bohnen, Gurken, Kürbisse und Zucchini sollten erst ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden.
Bereits gepflanzte Blumen und Gemüse schützen
Wer Blumen oder Gemüse bereits früher ins Freie gesetzt hat, sollte die Temperaturen im Auge behalten und die Pflanzen bei Kälte schützen. Dazu eignen sich etwa Kartons, Gartenvlies, Tontöpfe, Kunststoffhüte mit Öffnung aus dem Gartenfachhandel oder abgeschnittene PET-Flaschen. Auch ein Wäscheständer, über den eine Decke gebreitet wird, eignet sich als Frostschutz. Über Balkonkästen kann man passende Pappkartons stülpen. Wenn es tagsüber wärmer wird, sollte der Schutz entfernt werden, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Empfindliche Kübelpflanzen wie Zitrusgewächse, die zur Gewöhnung bereits ins Freie gebracht wurden, sollten nachts bei niedrigen Temperaturen ebenfalls geschützt werden: in einem frostfreien Raum, unter einem Dach oder durch eine Abdeckung.
Auch in Treibhäusern kann es zu kalt werden
Unbeheizte Treibhäuser und Wintergärten sind ein idealer Ort, um Pflanzen vorzuziehen. Doch auch hier sollte man die Nachttemperaturen im Auge behalten. Dazu eignet sich am besten ein sogenanntes Minimum-Maximum-Thermometer. Es zeigt die höchste und niedrigste Temperatur an. Sollte die Außentemperatur zu stark sinken, ist ein Ausgleich notwendig, etwa mit einer dicken Stumpenkerze. Diese zwischen zwei Backsteine stellen und einen Tonübertopf über die offene Flamme stülpen, der auf den Steinen aufliegt. So entsteht eine Art Mini-Kachelofen, dessen Wärmeentwicklung ausreicht, um die Pflanzen zu schützen.
Eisheilige gelten auch in Zeiten des Klimawandels
Übrigens hat die alte Bauernregel der Eisheiligen trotz Klimawandels noch ihre Berechtigung, betont Lothar Bock vom Deutschen Wetterdienst. "Ob es im Mai noch kühle Nächte und gegebenenfalls noch Frost gibt, hängt bei uns immer noch sehr stark von der konkreten Wetterlage ab und weniger vom vieljährigen Klimazustand", erklärt der Meteorologe. So könne sich frisch eingeflossene Polarluft in klaren und windschwachen Mainächten bis in den Frostbereich abkühlen, wenn sie unter Hochdruckeinfluss gerate. Regionen mit Mulden und Senken seien dabei besonders frostgefährdet, Gebiete, die maritim beeinflusst sind, wie etwa an der Nord- und Ostsee, hingegen weniger.
