Stand: 01.04.2008 20:15 Uhr

Moderne Methode: Minifräse gegen verstopfte Gefäße

 

Die unerträglichen, krampfartigen Schmerzen in der Wadenmuskulatur treten immer nach einer bestimmten Gehstrecke auf, oft verweilen die Betroffenen vor den Auslagen der Geschäfte, um ihre Beschwerden zu verbergen. Was im Volksmund als "Schaufensterkrankheit" so harmlos klingt, ist in Wirklichkeit eine schwere Durchblutungsstörung, die periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Dabei verengen Gefäßverkalkungen die Arterien im Extremfall bis zum völligen Verschluss. Bei Belastungen wie langem Gehen können die Muskeln nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Das führt zu den typischen Schmerzen.

Meist werden die Gefäßverschlüsse mit winzigen Ballonkathetern aufgesprengt oder Bypässe implantiert. Beides sind jedoch belastende Eingriffe. Bei den Katheterbehandlungen kommt es oft zu Verletzungen der Gefäßwand, an der sich neue Verschlüsse bilden können. Eine Bypass-Operation ist an den Beinen sehr schwierig, weil das künstliche Material nur schlecht einwächst. Eleganter ist eine andere Methode: Eine Minifräse raspelt schonend die Kalkablagerungen von der Gefäßwand, ohne sie zu verletzen. Ein integrierter Sauger befördert das Material nach außen. Dazu schieben die Chirurgen den winzigen Apparat durch die Leistenarterie bis zum Engpass im Bein. Der Eingriff dauert nicht länger als 20 Minuten und findet unter örtlicher Betäubung statt.

Interviewpartner im Beitrag:

Dr. Sebastian Sixt
Internist
Herzzentrum Bad Krozingen
Tel. (07633) 402 24 31
Fax (07633) 402 24 39

PD Dr. Thomas Zeller
Internist
Chefarzt der Abteilung Angiologie
Herzzentrum Bad Krozingen
Tel. (07633) 402 24 31
Fax (07633) 402 24 39

Autor des Fernsehbeitrags:
Volker Arend

Dieses Thema im Programm:

Visite | 01.04.2008 | 20:15 Uhr

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