Fenster zum Herzen - kontaktloses EKG
Mit einem neuen Verfahren sollen Ärzte und Rettungskräfte Herzerkrankungen künftig schneller und besser erkennen können. Braunschweiger Forscher haben ein EKG-System entwickelt, das beinahe im Vorübergehen die Herzströme berührungslos durch die Kleidung misst. Das Gerät ist tragbar, ähnlich wie ein Notebook, und kann daher insbesondere bei Notfällen die schnelle Diagnose vor Ort erleichtern. Anders als beim konventionellen EKG (Elektrokardiogramm) müssen die Elektroden dabei nicht mehr auf die Haut geklebt oder mit Kontaktgel und Unterdruck an der Haut befestigt werden.
Das berührungslose EKG-System wird lediglich auf die Körperoberfläche gehalten, um die Herzfunktionen messen zu können. Gleichzeitig sind die Aufzeichnungen erheblich detaillierter als die bisherigen separaten Kurven. Das neue Gerät kann Filme der elektrischen Herzaktivität mit bis zu 80 Bildern pro Sekunde erstellen und gibt die Messergebnisse als räumliche Darstellung aus, ähnlich wie eine Landkarte (Body-Potential-Surface-Mapping). Die gemessenen Spannungen werden farbig dargestellt. Schon während der Datenaufnahme kann der Arzt die Signale räumlich erkennen.
Interviewpartner im Beitrag:
Prof. Dr. rer. nat. Meinhard Schilling
Dipl.-Ing. Martin Oehler
Technische Universität Braunschweig - Fachbereich Elektrotechnik
Institut für Elektrische Messtechnik und Grundlagen der Elektrotechnik
Hans-Sommer-Straße 66
38106 Braunschweig
Tel. (0531) 31 38 66
Fax (0531) 391 57 68
E-Mail: m.schilling(at)tu-braunschweig.de
Dr. Hartwig Marung
Ärztlicher Leiter
Rettungsdienst Berufsfeuerwehr Braunschweig
Feuerwehrstraße 1
38114 Braunschweig
Tel. (0531) 234 50
E-Mail: ael.rettungsdienst(at)braunschweig.de
Autor des Fernsehbeitrags:
Volker Ide
