Stand: 11.02.2019 10:03 Uhr

Wundheilung: Forschung an Axolotl und Dorsch

Zwei Axolotl am 23.02.2016 im Artenschutzzentrum in Leiferde (Niedersachsen) in einem Aquarium. Die Anzahl der 2015 versorgten Amphibien und Reptilien lag bei 179 Tieren aus 28 Arten. © dpa-Bildfunk Foto: Holger Hollemann
Ein abgetrenntes Bein wächst beim Axolotl einfach nach.

Der mexikanische Schwanzlurch Axolotl ist für seine erstaunlichen Fähigkeiten bei der Wundheilung bekannt: Verliert das Tier beispielsweise im Kampf ein Bein, wächst einfach ein neues Bein nach. Das funktioniert auch mit anderen Gliedmaßen. Forscher versuchen, daraus Erkenntnisse für die Heilung großflächiger Wunden beim Menschen zu gewinnen.

Axolotl: Enzym für Wundheilung entdeckt

Forscher haben ein Enzym entdeckt, das beim Axolotl an der Wundheilung beteiligt ist. Außerdem haben sie eine Methode entwickelt, das Enzym in Bakterien zu vervielfältigen. Bei Versuchen mit menschlichen Zellkulturen konnten sie nachweisen, dass Zellen sich schneller bewegen und neu bilden, wenn sie mit dem Enzym in Kontakt kommen.

In anderen Laboren versuchen Wissenschaftler ein Gen zu finden, dass die Selbstheilung des Axolotls aktiviert. In einer Studie haben Forscher aus Kentucky herausgefunden, welche Gene den Axolotl von seinem nächsten Verwandten, den Tigersalamander, unterscheiden.

Ziel der Forschung ist die Entwicklung eines Stoffes, der Wunden beim Menschen schneller heilen lässt. Doch das wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wunden heilen mit Dorschhaut

Die Wundheilung positiv beeinflussen kann offenbar aufbereitete Dorschhaut. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) werden damit zum Beispiel schwer heilende Wunden bei Diabetikern erfolgreich behandelt. Dorschhaut wirkt durch das enthaltene Omega 3 antientzündlich. Noch fehlen allerdings abschließende klinische Studien.

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Experten zum Thema

Dr. rer. nat. Sarah Strauß
Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
(0511) 532 88 63
www.mhh-phw.de

Prof. Thomas Eschenhagen, Institutsdirektor
Zentrum für Experimentelle Medizin
Institut für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie 
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
www.uke.de

Dr. med. Holger Diener
Facharzt für Allgemeinchirurgie
Facharzt für Gefäßchirurgie
Universitäres Herzzentrum Hamburg GmbH (UHZ)
Klinik und Poliklinik für Gefäßmedizin
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
www.uke.de

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Visite | 12.02.2019 | 20:15 Uhr

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