Warum Radfahren so gesund ist
Radfahren gilt als ideale Sportart, um leistungsfähig zu bleiben: Dabei werden Ausdauer und Kraft genauso trainiert wie Koordination und Beweglichkeit. Doch im Alter steigt auch das Risiko, zu stürzen. Deshalb sollten Ältere einige körperliche Voraussetzungen erfüllen, wenn sie nach längerer Zeit wieder aufs Rad steigen möchten:
- Auf einem Bein stehen und das Gleichgewicht im Stehen halten können
- Sicher im Sattel sitzen, auch wenn es wackelig wird
- Gutes Sehen und Hören
- Ausreichende Koordinationsfähigkeit, um sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen
Wer Schwierigkeiten damit hat, sollte erst trainieren, bevor er aufs Rad steigt - oder zu einer stabileren Alternative greifen: Spezielle Seniorenräder gibt es mit breiteren Reifen oder mit Doppelreifen hinten, ähnlich wie ein schmales Dreirad.
Radfahren trainiert den Körper
Wer drei Mal pro Woche jeweils 30 bis 45 Minuten an der frischen Luft oder auf dem Heimtrainer Rad fährt, tut viel für seine Gesundheit:
- Die Muskulatur wird gekräftigt.
- Die Knochen werden gestärkt.
- Der Blutdruck und der Blutzuckerspiegel sinken.
- Arthrose-Schmerzen werden reduziert.
Ausstattung für ein sicheres Rad
Für eine optimale Sicherheit sollten Radfahrer nicht an der Ausstattung sparen. Experten empfehlen vor allem wartungsarme Hydraulik-Felgenbremsen, die bei jedem Wetter sicher funktionieren und - anders als die immer noch verbreitete Rücktrittbremse - ohne zusätzliche Verzögerung bremsen. Da ältere Menschen nicht selten eine etwas längere Reaktionszeit haben, sollte die Technik ihren Bremsweg nicht noch weiter verlängern.
Richtige Einstellung vermeidet Schmerzen
Ältere Radfahrer sollten Fahrradmodelle mit einem tiefen Durchstieg wählen. Das erleichtert das Auf- und Absteigen, denn der Rahmen kann nicht zur Stolperfalle werden. Beim Fahrradkauf sollte auf jeden Fall ausreichend Zeit zum Probesitzen und -fahren eingeplant werden. Der Verkäufer sollte bei der richtigen Einstellung helfen, denn ein falsch eingestelltes Fahrrad kann zu Beschwerden führen:
- Schmerzen vorn am Knie, unter und oberhalb der Kniescheibe, gehen oft auf eine Überlastung des Kniegelenks durch einen zu niedrig eingestellten Sattel zurück. Bei zu tiefem Sitzen wird die Kraft im Kniegelenk weiter nach vorn verlagert. Das belastet die Sehne unterhalb der Kniescheibe, sie entzündet sich und schmerzt. Wird der Sattel etwas höher eingestellt, verschwinden diese Scherzen wieder.
- Ist der Sattel zu hoch eingestellt, führt das zu einer Reizung der hinteren Oberschenkelmuskeln (Hamstrings). Sie macht sich durch Schmerzen in der Kniekehle bemerkbar.
Sitzposition einstellen
Die Rahmengröße muss zur Körpergröße passen, die Feinjustierung wird über die Satteleinstellung erreicht. Allgemein lautet die Empfehlung, den Sattel so einzustellen, dass das gestreckte Bein die Pedale mit der Ferse gut berühren kann. Bei älteren Menschen sollte der Sattel allerdings etwas tiefer eingestellt werden, sodass die Ferse nicht auf der Pedale liegt, sondern zwei bis drei Zentimeter über dem Boden schwebt. So kann der Radfahrer beim Absteigen besser den Boden erreichen und sich halten.
Lenker einstellen
Die Einstellung des Lenkers hängt vor allem davon ab, wie sportlich der Radfahrer unterwegs sein möchte: je tiefer der Lenker, desto sportlicher. Ein hoher Lenker ermöglicht dagegen eine aufrechte Sitzhaltung und eine bessere Wahrnehmung des Verkehrsgeschehens. Nackenschmerzen sind ein Zeichen für einen zu tief eingestellten Lenker. Am schonendsten ist eine relativ aufrechte Oberkörperhaltung, etwa 15 bis 20 Grad nach vorn geneigt, um die Bandscheiben zu entlasten. Die Arme sollten beim Fahren leicht angewinkelt sein, um Stöße abfedern zu können.
