Künstliches Kniegelenk: OP mit Roboter
In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 150.000 künstliche Kniegelenke eingesetzt. Etwa 20 bis 30 Prozent der Betroffenen sind mit dem Kunstgelenk unzufrieden. Die Ursache der Beschwerden ist in vielen Fällen eine Fehlstellung der Prothese: Schon Fehlstellungen von weniger als einem Millimeter reichen aus, um Beschwerden hervorzurufen. Mit der Unterstützung von Robotern bei der OP sollen künstliche Kniegelenke millimetergenau eingebaut werden können.
Klassische Operation
Um eine Knieprothese zu implantieren, werden die zum Beispiel durch Arthrose verschlissenen Gelenkflächen des Knies abgesägt. Die Prothese wird anschließend im Knochen des Ober- und Unterschenkels verankert. Die Planung erfolgt mithilfe einer Röntgenaufnahme des Knies: Vor dem Eingriff legt der Operateur fest, in welchem Winkel und in welcher Tiefe die verschlissenen Knorpel abgetrennt werden und welche Größe die Prothese haben soll.
Kniegelenk-OP mit Roboter
Vor dem Einsatz eines Kniegelenks mit Roboter-Unterstützung wird das Knie mithilfe von Computertomographie-Aufnahmen vermessen. Am Computer fertigen die Operateure dann eine dreidimensionale Schablone an und markieren, wie viel Knochen an welcher Stelle entfernt werden darf.
Der Roboter besteht aus einem Arm, an dem Werkzeuge befestigt werden können, zum Beispiel eine Säge. Die Führung der Werkzeuge übernimmt der Operateur. Der Roboter gibt die Grenzen vor in denen der Operateur sägen kann. Verlässt er die Grenzen, blockiert der Roboter die Bewegung. Damit der Roboter die Position seines Werkzeuges im Verhältnis zum Knie kontrollieren kann, ist er mit Kameras ausgestattet.
Langzeitstudien zur Roboter-OP fehlen
Die bisherigen Erfahrungen und Operationsergebnisse sind zufriedenstellend. Es fehlen allerdings Langzeitstudien, die die Überlegenheit des Verfahrens gegenüber der klassischen Operation bestätigen.
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