Herzklappe: Wie lange halten Implantate?
Künstliche Herzklappen lassen sich seit 2009 schonend per Katheter einsetzen: Beim TAVI-Verfahren wird der Ersatz für eine defekte Aortenklappe über einen kleinen Schnitt in der Leiste bis zum Herz geführt - ohne Öffnen des Brustkorbs und ohne den Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine.
Wie lange die künstlichen Herzklappen halten, kann niemand genau sagen. Die Sicherheit ist geprüft und mit dem CE-Zeichen zertifiziert. Doch es gibt große Unterschiede zwischen der Zulassung von Medizinprodukten wie Herzklappen und der von Medikamenten.
Künstliche Herzklappe: Kosten und Risiken
Das TAVI-Verfahren eignet sich gut für ältere oder sehr kranke Betroffene, weil die Operation schonender ist. Bei jüngeren Betroffenen kommt es dagegen auf eine möglichst lange Haltbarkeit des Implantats an.
Das TAVI-Verfahren wird bereits häufiger durchgeführt als die seit vier Jahrzehnten bewährte Operation, obwohl offiziell nur Hochrisikopatienten mit TAVIs versorgt werden und das Verfahren sehr teuer ist:
- Der Einsatz eines TAVI-Implantats kostet rund 32.000 Euro, davon kassieren die Hersteller 8.000 bis 12.000 Euro.
- Der Einsatz einer herkömmlichen Herzklappenprothese kostet rund 19.000 Euro, das Implantat nur ein paar Hundert Euro.
Langzeitstudien sollen für Klarheit sorgen
Wie lange unterschiedliche Herzklappenprothesen halten, untersuchen Wissenschaftler in der Dedicate-Studie. Per Los wurde festgelegt, ob die Studienteilnehmer mit einer konventionellen Operation oder mit dem TAVI-Verfahren behandelt werden. Die Forscher untersuchen, wie lange die Studienteilnehmer mit ihrer künstlichen Herzklappe leben. Ob TAVI-Implantate oder konventionelle Herzklappenprothesen länger halten, wird sich also in zehn bis zwanzig Jahren zeigen.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Herz-Kreislauferkrankungen
