Stand: 28.01.2019 23:25 Uhr

Chat zu Arthrose, Parodontitis und Adipositas

Die Ernährungs-Docs: Matthias Riedl. © NDR Foto: Moritz Schwarz
Internist und Diabetologe Dr. Matthias Riedl hat das Medicum Hamburg mit der Schwerpunkt-Praxis Ernährungsmedizin gegründet.

Essen als Medizin: Wie packe ich selbst eine Ernährungsumstellung an? Was kann ich etwa bei Arthrose tun? Was muss ich bei Parodontitis beachten? Und wie kann ich effektiv Gewicht reduzieren - vor allem, wenn neben Adipositas schon ein Metabolisches Syndrom vorliegt? Um diese Themen ging es am 28. Januar 2019 bei den Ernährungs-Docs. Im Anschluss an die Sendung war Dr. Matthias Riedl live im Chat. Der erfahrene Ernährungsmediziner hat Ihre Fragen beantwortet. Das Protokoll zum Nachlesen:

Pusteblume: Ich bin 28 Jahre alt und habe vor drei Jahren die Diagnose Arthrose im Lendenwirbelbereich erhalten. Ich achte mäßig auf eine ausgewogene Ernährung, da mich seit vielen Jahren mal mehr mal weniger eine Essstörung begleitet. Zusätzlich bin ich seit einem Jahr in Behandlung bei einer Rheumatologin mit offener Diagnose. Oft bin ich im Alltag sehr eingeschränkt und lebe mit einer Dauermedikation aufgrund eines chronischen Vitamin-D-Mangels und Entzündungsherden im Becken- und Brustbereich. Bisherige positive Prognosen und Hilfe habe ich bisher nicht erhalten und fühle mich ohnmächtig.

Dr. Matthias Riedl: In einem solchen Fall würde ich fachliche Hilfe holen. Sie schaffen das allein nicht. Wenden Sie sich an eine Praxis mit Schwerpunkt Ernährungsmedizin. Anschriften finden Sie unter www.bdem.de.

Horst M.: Kann Parodontitis auch in Verbindung mit Blutdrucksenkern - in meinem Fall Amlodipin - gebracht werden? Bei diesem Blutdrucksenker sind Zahnfleischwucherungen als Nebenwirkung angegeben. Das ist allerdings das Medikament meiner Wahl. Ein PSI-Test wurde bei noch nie durchgeführt.

Riedl: Das ist nicht bekannt, ich kann es mir aber vorstellen. Was Sie auf keinen Fall brauchen, ist ein Medikament, das sich auf das Zahnfleisch negativ auswirkt. Lassen Sie es ersetzen.

Jenn122: Ich habe Übergewicht. Ich schaffe es tagsüber, mich einigermaßen gesund zu ernähren, aber am Abend bekomme ich immer Heißhunger auf Schokolade, Chips und Co. Ich esse oft von einer Sache, zum Beispiel Schokolade, so viel bis mir schlecht wird und dann greife ich zur nächsten, zum Bespiel Chips. Ich weiß nicht, wie ich aus diesem Teufelskreis herauskommen soll.

Riedl: Achtung, Snacking-Gefahr! Sie ist eine wichtige Ursache für Übergewicht. Grund: Meist ist die vorherige Mahlzeit nicht sättigend genug. Hatten Sie genug Eiweiß dabei? Magenfüllendes Gemüse? Ist ihr Flüssigkeitsbedarf gedeckt? All das ist wichtig. Sie müssen abends richtig satt sein, dann lassen Sie Süßigkeiten kalt.

Lasse: In der Sendung wurde gesagt, dass man nicht zu wenig essen sollte, wenn man abnehmen möchte. Wie passt diese Aussage zu der Empfehlung des Intervallfastens?

Riedl: Es wurde das Zwei-Drei-Mahlzeiten-Prinzip empfohlen. Also Pausen zwischen den Hauptmahlzeiten zu machen. Noch besser ist Intervallfasten. Grundsatz dabei: Pausen zwischen den Mahlzeiten gehören zur artgerechten Ernährung und sind keine Diät, sondern nur ein wichtiges Element der artgerechten Ernährung. Damit nehmen Sie dann auch ab. Wenn das nicht so ist, sollte eine Fehleranalyse erfolgen. Informieren Sie sich unter www.ndr.de/edocs oder in einem unserer Bücher - wie dem "20:80-Prinzip". Dort finden Sie passende Checklisten.

Sebastian: Eine Frage zum Thema Arthrose: Haben Sie Erfahrung zu Nahrungsergänzung mit Kollagenhydrolysat, Chondroitin, Kieselsäure oder eventuell anderen Nährstoffen? Was ist Ihrer Meinung nach hilfreich und empfehlenswert?

Riedl: Sparen Sie sich das Geld. Allenfalls Hagebuttenextrakte könnten sinnvoll sein. Aber wir empfehlen das nicht. Geben Sie Ihr Geld für anti-entzündliche Ernährung aus. Listen dazu finden in unseren Büchern und unter www.ndr.de/edocs.

Unbekannt: Zum Thema Vaskulitis und Zahnbehandlungen hätte ich gerne eine Adresse von einem kompetenten Zahnarzt in Hamburg.

Riedl: Im Film war Dr. Friedrich Mauss unser Fachmann. Gehen Sie zu einem Parodontologen. Der entscheidet, wie es weitergeht. Wenn der nicht weiterkommt, dann wenden Sie sich an eine Schwerpunktpraxis für Ernährungsmedizin. Anschriften gibt es unter www.bdem.de.

Jussi: Woher weiß ich, wie hoch mein Grundumsatz ist? Wie viele Kalorien darf ich zu mir nehmen, wenn ich abnehmen will? Ich habe das Gefühl, dass ich zu wenig esse, wie der junge Mann in ihrem Beitrag.

Riedl: Für Frauen sieht die Formel so aus: 655 + (9,5 x Gewicht in Kilogramm) + (1,9 x Größe in Zentimetern) - (4,7 x Alter in Jahren). Männer berechnen ihren Grundumsatz mit dieser Formel: 66 + (13,8 x Gewicht in Kilogramm) + (5,0 x Größe in Zentimetern) - (6,8 x Alter in Jahren).

Berd51: Ich habe Knie-Arthrose, wiege aber nur 63 Kilogramm. Allerdings nasche ich gerne und trinke abends ein bis zwei Gläser Rotwein.

Riedl: Suchen Sie sich andere Leckereien. Anregungen finden Sie in den E-Docs-Büchern. Sonst werden Sie nicht erfolgreich sein können.

Hannelore: Zum Thema Parodontitis: Ist eine zahnärztliche Behandlung zwingend erforderlich (Entfernung der bestehenden Bakterien in den Zahntaschen durch einen Eingriff beim Zahnarzt)? Oder bewirken die Ernährungstipps und die Schwarzkümmelöl-Spülungen langfristig dasselbe?

Riedl: Eine Begleittherapie beim Zahnarzt ist immer zu empfehlen.

Nicole: Welche Formula-Diät können Sie empfehlen? Welcher Shake ist der richtige?

Riedl: Nur medizinische und nur unter ärztlicher Aufsicht. Nehmen Sie kein rezeptfreies Produkt. Da ist zu viel Zucker drin.

Horst M.: Ich leide unter Parodontitis und habe mehrere Stellen mit Eiterbildung an den Zähnen. Ich bin in zahnärzlicher Behandlung, habe aber leider trotz regelmäßiger Zahnreinigung keinen durchschlagenden Erfolg. Ist es hilfreich, zusätzlich mit kaltgepresstem Öl (Sesamöl) ein 20-minütiges Ölziehen durchzuführen? Was kann ich sonst tun, um die Parodontitis in den Griff zu bekommen?

Riedl: Lesen Sie unseren Online-Beitrag zum Thema Parodontitis und folgen Sie den Empfehlungen wie in der Sendung. Ein Zahnarzt sollte die Maßnahmen unbedingt begleiten. Rauchen und Alkohol sind übrigens auch Gift für das Zahnfleisch.

Karen: Ich sehe bei Ihren Ernährungstipps selten Kartoffeln. Warum eigentlich?

Riedl: Kartoffeln sind noch die besten Kohlenhydratträger. Aber bei Übergewicht sind die ungünstig, wenn auch nicht verboten. Doch Gemüse ist wichtiger. Wenn dann noch Platz im Magen ist, dann essen Sie gern Kartoffeln. Am besten übrigens schon einmal erkaltete. Dann sinkt der Kohlenhydratanteil durch resistente Stärke. Das ist auch bei Sushi-Reis so.

Fritz: Wann benutze ich das Schwarzkümmelöl bei Parodontitis? Nach dem Zähneputzen oder davor?

Riedl: Gern nach dem Putzen.

Marie.: Was empfehlen Sie mir (38) bei zurückgehendem Zahnfleisch? Noch ist es nicht entzündet, aber die Zahnhälse liegen frei und es nimmt nach und nach zu. Zudem möchte ich einer Arthrose wegen mittelgradiger Hüftdysplasie vorbeugen.

Riedl: Es besteht schon der Parodontitisverdacht. Gehen Sie zum Zahnarzt.

HerbertTRM: Leider habe auch ich Parodontitis. Ich suche einen Zahnarzt-Spezialisten, der Parodontitis behandeln kann. Wenn Sie eine Deutschland-Liste weitergeben könnten, bevorzugt im süddeutschen Raum im Postleitzahlenbereich sieben.

Riedl: Suchen Sie im Internet nach einen Parodontologen.

Petra: Ich habe viele Probleme, arbeite aber schon daran, indem ich den Zucker fast weglasse und es mir auch besser geht. Welcher Bauchumfang ist bei Frauen gut?

Riedl: 80 Zentimeter sind ideal. Bis 88 Zentimeter geht es gerade noch.

Kati: Meine Darmflora muss aufgebaut werden (Reizdarm). Was für ein Präparat muss man neben der Präbiotika zusätzlich zur Unterstützug der Darmschleimhaut nehmen - wie im Fall der Parodontitispatientin? Stuhlanalyse: pH-Wert zu hoch (8), Bifido viel zu niedrig. Oder wer könnte/sollte unterstützen?

Riedl: Präparate sollten die Ausnahme sein. Füttern Sie die Darmbakterien mit Ballaststoffen, wie sie in Gemüse vorkommen: Chicorée, Topinambur, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Spargel, Schwarzwurzeln, Artischocken oder Bananen.

Francesca: Zurzeit ist das Fasten, zum Beispiel 16:8, in aller Munde. Können Sie das bei viel Übergewicht empfehlen? Wie soeben in der Sendung gesehen, ist es wichtig, genug zu essen? Kommt man mit zwei Mahlzeiten auf genügend Kalorien?

Riedl: Intervallfasten werden Sie nur durchhalten, wenn es auch bei Ihnen wirkt und Sie sich daran gewöhnen. Die Hauptmahlzeiten sollen Sie richtig satt machen. Das ist extrem wichtig. 30 bis 40 Gramm Eiweiß und viel Gemüse sind dazu notwendig. Lassen Sie sich durch unsere Rezepte inspirieren.

N. B.: Woran kann es liegen, wenn ein 14-jähriges Mädchen zunimmt, obwohl sie nicht dementsprechend isst? Außerdem ist sie in den vergangenen Monaten nicht gewachsen. Schilddrüse und Blutzucker waren okay.

Riedl: Bitte dringend die Ernährung samt Getränken analysieren lassen. Vom Jugendalter an ist das Übergewicht schlechter zu behandeln. Die Ursache sollte gefunden werden. Meist essen Mädchen zu wenig satt machendes Eiweiß.

Halstenbeker: Es heißt immer wieder "unter ärztlicher Aufsicht"? Welcher Arzt ist hier der Anprechpartner? Jeder Hausarzt? Oder ist es eine bestimmte Facharztrichtung? Mit welchen Kosten muss man rechen?

Riedl: Es sollte ein Ernährungsmediziner sein, der viele Jahre Erfahrung hat und eine Oecotrophologin oder Diätassistentin in der Praxis hat. Sonst geht das schief. Anschriften unter www.bdem.de.

Steffi: Ich werde seit circa drei Jahren immer dicker. Kann man mit der Diagnose Lipödem überhaupt abnehmen? Was wäre hier Ihr Tipp?

Riedl: Abnehmen ist möglich, damit muss man allerdings zum Profi. Das erfordert High-End-Wissen: Adressen unter www.bdem.de.

Toxi: Seit zwei Jahren sitze ich dauerhaft im Rollstuhl (MS seit 1996), habe nicht aufgepasst und extrem zugenommen. Ich wiege jetzt 103 Kilogramm und ich war vorher auch nicht schlank. Ich wüsste nicht, wie ich sportlich tätig werden könnte. Ist eine Abnahme nur über die Ernährung möglich? Welche Lebensmittel, neben Zucker, sollte ich unbedingt meiden, um das Gewicht zu reduzieren (um nicht zum Beispiel auch noch Diabetes zu bekommen)?

Riedl: Auch bei Ihnen würde ich eine Schwerpunktpraxis für Ernährungsmedizin empfehlen. Das kann man pauschal nicht sagen und es muss mit Ihnen zusammen erarbeitet werden. Ihre Bedürfnisse müssen berücksichtigt werden.

Hans K.: Spülen mit Schwarzkümmelöl zur Vorbeugung bei Parodonditis - funktioniert das auch mit Olivenöl?

Riedl: Nein.

Maggy: Ich leide unter starker Arthrose im Daumensattelgelenk, in Fingern und Zehen. Auch die Knie sind bereits betroffen. Ich bin 60 Jahre alt, 65 Kilogramm schwer, 1,60 Meter groß und weiblich. Sollte ich eine Ernährungsumstellung starten? Wie sollte diese aussehen?

Riedl: Ja, aber eine Ernährungsumstellung ist immer individuell, sonst wäre es eine Diät und die scheitern immer. Informieren Sie sich www.ndr.de/edocs oder lesen Sie unsere Büchern als Arbeitsgrundlage. Bei einem Misserfolg: auf zum Ernährungsmediziner. Die Kasse zahlt den größten Teil der Therapie.

Maris: Ist es ungesund, morgens und abends Brot zu essen? Wäre ein Müsli oder Porridge am Morgen besser?

Riedl: Zu viel Brot, besonders mit raffinierten Mehlen, fördert die Entzündungsbereitschaft. Porridge und Müsli oder Gemüsemahlzeiten und Salat sind wichtig.

Moni: Ich habe Adipositas, mein HBA1c liegt noch unter 6. Wie schaffe ich den Einstieg am besten in die gesunde, für mich richtige Ernährung?

Riedl: Am Anfang ist immer die Fehleranalyse wichtig: Snacke ich? Esse ich zu jeder Mahlzeit auch etwas satt machendes Eiweiß? Esse ich 500 Gramm Gemüse am Tag? Das sind einfache Check-up-Fragen. Mehr davon ist in unseren Büchern wie dem "20:80-Prinzip" nachzulesen. Nach dieser Methode arbeiten wir seit 20 Jahren erfolgreich.

Karsten W.: Seit wenigen Jahren entwickelt sich bei mir eine Fingerarthrose (Heberden-Arthrose) und ich leide an Fruktoseintoleranz, Lactoseintoleranz und habe wohl auch Probleme mit Histamin. Inwieweit können diese Intoleranzen Ursache oder Auslöser für die Arthrose sein? Oder stimulieren diese Unverträglichkeiten Entzündungen im Körper, die sich auch auf die Gelenke auswirken?

Riedl: Wer mehr als eine ernährungsassoziierte Erkrankung hat, muss zum Fachmann. Adressen unter www.bdem.de. Das schafft man unmöglich allein.

Riki: Ich habe Adipositas, Rheuma und Arthrose. Kann ich Eier essen? Versuche gerade, weniger Kohlenhydrate (Adipositas) und weniger Fleisch (Rheuma) zu essen. Aber wie sieht es mit den Eiern und dem Eiweißhaushalt aus? Welches Öl ist für mich gut zum Braten?

Riedl: Eier sind bei entzündlichen Erkrankungen nicht gut, siehe unsere Ernährungstipps. Besser sind Nüsse, Hülsenfrüchte, Fisch oder in Maßen Milchprodukte. Auch ohne Eier schaffen Sie die Eiweißmenge.

Edmond: Ich bin 52 Jahre alt und 1,80 Meter groß bei einem Gewicht von 142 Kilo. Maximale Medikation ist erreicht. Euthyrox, Zestril, Amaryl, Forxiga, Glucophage, Victoza, Actos und Crestor. Wäre eine Magenverkleinerung beziehungsweise Bypass-OP noch sinnvoll?

Riedl: Magenverkleinerung sollte immer dann zum Einsatz kommen, wenn eine echte professionelle Ernährungsumstellung nicht zum Erfolg geführt hat. Fehlt diese bislang, wenden Sie sich an eine Fachpraxis für Ernährungsmedizin. Diese finden Sie unter www.bdem.de.

Maris: Schon bei kleinen Portionen empfinde ich ein starkes Völlegefühl. Dadurch habe ich eine Angst vor dem Essen entwickelt und bin sehr untergewichtig. Was kann mir helfen?

Riedl: Bei Ihnen sollten Unverträglichkeiten ausgeschlossen werden. Sonst geraten Sie in eine Mangelernährung.

Johanna: Ich nehme Antidepressiva und nehme trotz Intervallfasten und wenig Essen nicht ab. Haben Sie eine Idee, wie ich es schaffen kann?

Riedl: Antidepressiva können dick machen. Lassen Sie sich beraten, ob ein anderes weniger dick machendes Präparat infrage kommt. Die gibt es.

Carmen1704: Ich habe das Gefühl, süchtig nach Kohlenhydraten und/oder Zucker zu sein. Ich fühle mich dem Verlangen oft ausgeliefert und konsumiere heimlich. Wie kann ich diesen Bann brechen? Jeden Tag beschäftigt mich dieses Thema und es belastet mich.

Riedl: Ursache können Verhaltensüchte sein. Die sind austauschbar. Und achten Sie auf sättigende Hauptmahlzeiten. Das reduziert den Heißhunger auf Süßes.

Karla: Wie kann ich Ihre Rezepte am besten auffüllen, wenn ich mehr Kalorien essen möchte, der Eiweißanteil aber schon stimmt? Mehr Fett oder Ballaststoffe?

Riedl: Gutes Öl wie Olivenöl und Gemüse. Beides wird ja in der mediterranen Küche mit Erfolg gemacht.

Tina P.: Darf man bei einer 16:8-Fastenzeit nach 14 Stunden Kaffee mit Milch und Zucker trinken oder geht das gar nicht?

Riedl: Nein, nur schwarz.

Anne B.: Leider kann ich inzwischen sehr viele Lebensmittel (vor allem roh) nicht vertragen (vor allem wegen Kreuzallergien, denke ich: Tomaten, Paprika, Avocado, Möhren, Äpfel, Birnen, Bananen, Kirschen, Pflaumen, Zitrusfrüchte, um nur einige zu nennen). Dazu ernähre ich mich (pesco-)vegetarisch und lasse einige Lebensmittel weg, die ich nicht mag. Hat es überhaupt einen Sinn, sich mit Ihren Rezepten zu befassen, wenn ich doch überall Dinge weglassen oder austauschen muss? Frustrierend und enttäuschend ist es allemal.

Riedl: Tauschen Sie aus durch verträgliches Gemüse. Wenn Sie nicht mehr klarkommen, dann auf zum Fachmann.

Claudia aus B.: In Ihrem Buch "Artgerechte Ernährung" empfehlen Sie, bei Arthrose-Beschwerden auf Weizenprodukte und Erdnüsse zu verzichten. Gilt dies auch für selbst gebackenes Brot aus Vollkornweizenmehl? Ballaststoffe aus Vollkorngetreide und Nüsse werden doch im Rahmen einer entzündungshemmenden Ernährung generell empfohlen?

Riedl: Je mehr Ballaststoffe, desto besser. Es ist ja nichts verboten. Man sollte Weizenprodukte so weit wie möglich reduzieren und nur als Vollkornvarianten konsumieren.

NiHo69: Ist es überhaupt möglich, auf viele verschiedene Erkrankungen gleichzeitig mit der Ernährung Einfluss zu nehmen?

Riedl: Ja, aber das schafft nur ein Team aus Ernährungsmediziner und Ernährungswissenschaftler. Adressen unter www.bdem.de.

Australien2019: Fruchtzucker, weißer Industriezucker, Rohrzucker, Weizensirup und so weiter - wo ist da der Unterschied?

Riedl: Zucker sind grundsätzlich entzündungsfördernd. Alle, die Sie genannt haben. Fruchtzucker fördert noch stärker die Fettleber und Diabetes. Also besser nicht essen.

Dieses Thema im Programm:

Die Ernährungs-Docs | 28.01.2019 | 21:00 Uhr

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