Abenteuer Diagnose: Morbus Weil
Morbus Weil ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit. Sie wird durch den Erreger Leptospira interrogans ausgelöst und deshalb auch als Leptospirose bezeichnet. Die Bakterien werden meist durch kontaminiertes Wasser übertragen, deshalb sind in Industrieländern häufig Kanalarbeiter betroffen. Aber auch der Kot infizierter Ratten oder Mäuse kann eine Leptospirose auslösen, wenn er über die Schleimhäute oder Wunden in den menschlichen Körper gelangt. Auch eine Übertragung über die Atemwege ist möglich.
Symptome des Morbus Weil
Nach der Inkubationszeit von einer Woche können diese Symptome auftreten:
- biphasisches Fieber: starken Fieberschub gefolgt von einem Sinken und erneuten Anstieg der Körpertemperatur
- Schüttelfrost
- Erbrechen
- Durchfall
- Muskel- und Gliederschmerzen
- Schwellung der Leber mit Gelbfärbung der Haut und der Lederhaut im Auge
- Nierenentzündung (hämorrhagische Glomerulonephritis)
- Hautausschlag (wie bei Scharlach) am Körper, am nicht im Gesicht
- Hirnhautentzündung
Diagnose und Therapie
Diagnostiziert wird Morbus Weil im Labor durch einen Nachweis der Leptospiren im Blut oder Hirnwasser. Zur Behandlung werden hochdosierte Antibiotika eingesetzt, die möglichst frühzeitig gegeben werden sollten, damit es nicht zu einer problematischen Ausschüttung von Bakteriengiften (Jarisch-Herxheimer-Reaktion) kommt. Die Genesung nach einem Morbus Weil dauert sehr lange. Jeder vierte Betroffene überlebt diese Erkrankung nicht.
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