Liquorverlust: Wenn Nervenwasser austritt
Bis zu 150 Milliliter Nervenwasser (Liquor) umspülen das Gehirn und das Rückenmark. Das Nervenwasser befindet sich zwischen den Hirnhäuten beziehungsweise Rückenmarkshäuten. Wenn die Häute nicht dicht sind, kann es austreten. Mediziner sprechen in diesem Fall von einem Liquorverlust. Dadurch sackt das Gehirn etwas ab. Es kann zu Symptomen wie lageabhängigem Kopfschmerz und Wahrnehmungsstörungen kommen.
Ursachen und Diagnose
Ursache für den Verlust des Nervenwassers und den dadurch entstehenden Unterdruck kann eine spitze Kante (Knochensporn) an der Wirbelsäule sein, die ein Loch in die Rückenmarkshaut bohrt. Ein Knochensporn entsteht beispielsweise durch Verschleiß, wenn Gelenke oder Wirbel aufeinanderreiben.
Ein Liquorverlust lässt sich mithilfe einer Untersuchung des Nervenwassers im Rückenmark (Lumbalpunktion) feststellen: Dabei prüft der Arzt mit einem speziellen Gerät den Druck des Nervenwassers. Mit einer Magnetresonanztomografie (MRT) vom Kopf bis zum Kreuzbein lässt sich herausfinden, an welcher Stelle sich das Leck befindet.
Liquorverlust behandeln
Um das Gehirn zu entlasten, werden beim Liquorverlustsyndrom an einer Stelle der Schädel (Bohrloch-Trepnation) und die äußere Hirnhaut geöffnet. Wird das Leck gefunden und geschlossen, verschwinden die Beschwerden in der Regel.
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