Abenteuer Diagnose: Chiari-Malformation
Eine Chiari-Malformation ist eine knöcherne Fehlbildung des Schädelrandes und des ersten Halswirbels. In einer Operation wird ein Teil des Knochens entfernt, um dem Gehirn Platz zu schaffen.
Infolge der Erkrankung findet sich unter der Schädeldecke nicht genügend Platz für Teile des Kleinhirns, die sich daher einen neuen Platz im Übergang zwischen Schädel und Wirbelsäule suchen und in den Rückenmarkskanal hineindrängen. Diese stören den Liquor-Fluss zwischen Hirn und Rückenmark.
Das kann zu folgenden Problemen führen:
- Nackenbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Tinnitus
- Koordinations- oder Feinmotorikstörungen
- Augenbewegungsstörungen
- Atembeschwerden (nachts)
- Sprachstörungen
- Schluckbeschwerden
- Missempfindungen an den Extremitäten
- Therapie
Operation am offenen Gehirn
Per Kernspintomografie lässt sich der Grad der Kompression des Rückenmarks im Hinterhauptsloch bestimmen. In einer Operation am offenen Gehirn wird ein Teil des Knochens am Hinterhaupt entfernt (suboccipitale Kraniektomie), um den Durchgang vom Gehirn zum Rückenmark zu erweitern.
Meistens werden auch noch der erste und manchmal auch der zweite Halswirbelkörper entfernt. Nach ausreichender Entlastung des Gehirns wird abschließend eine Dura-Erweiterungsplastik auf die eröffnete harte Hirnhaut (Dura) aufgenäht. Dazu wird vorzugsweise körpereigenes Material verwendet, wie zum Beispiel Knochenhaut.
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