Artilleriegeschosse die zuvor von der Panzerhaubitze 2000 vorschossen wurden, schlagen während der Übung "Wettiner Heide" in Munster ein. © picture alliance/Philipp Schulze Foto: Philipp Schulze

Waldbrandgefahr: Bundeswehr behält sich Übungen mit Munition vor

Stand: 18.07.2022 16:13 Uhr

Die Bundeswehr entscheidet trotz der Hitze und hohen Gefahr für Waldbrände von Tag zu Tag, ob mit Munition geübt wird. Die Waldbrandzentrale fordert, das Schießen für zwei Tage auszusetzen.

Eine generelle Verordnung, beispielsweise "ab 35 Grad wird nicht mehr geschossen", gibt es nicht. Jeder Verantwortliche auf dem Übungsplatz entscheidet selbst, ob der Betrieb stattfindet oder nicht, wie der NDR Niedersachsen von der Bundeswehr erfuhr. Die Heideregion ist in puncto Waldbrände besonders gefährdet, dort liegen die Bundeswehr-Standorte Bergen und Munster. Ob dort Dienstag und Mittwoch Manöver abgehalten werden, konnte man nicht sagen - denn das werde jeweils am Morgen vor Ort besprochen.

Lüneburg: 60 Prozent der gemeldeten Waldbrände lagen in Bundeswehr-Gebiet

Immer wieder gibt es Waldbrände auf Truppenübungsplätzen der Bundeswehr. Vor zwei Wochen brannte eine Waldfläche von 50 Hektar auf einem Übungsplatz in Munster ab. Vor gut einem Monat meldete die Waldbrandzentrale in Lüneburg, dass 60 Prozent aller registrierten Waldbrände auf Bundeswehr-Gebiet lagen. Auslöser seien vor allem Leuchtspurmunition und größere Artilleriegeschütze, sagte Helmut Beuke von der Waldbrandzentrale dem NDR. Er empfahl der Bundeswehr, den Übungsbetrieb für die kommenden zwei heißen Tage auszusetzen.

Waldbesucher sollten Handy mitnehmen und melden, wenn es raucht

Mit bangem Blick schauen die Landesforsten auf Dienstag und Mittwoch, wo Temperaturen von bis zu 39 Grad erwartet werden. Unter anderem in Celle, Bergen und Lüchow gilt ab Dienstag die höchste Waldbrandgefahrenstufe (Stufe 5). Knut Sierk von den Landesforsten hofft, dass die Menschen die Waldbrandzentrale unterstützen. Denn je mehr Waldbesucher unterwegs seien, desto schneller könne man Brände entdecken und melden. Wer in den Wald geht, sollte sein Handy dabei haben und auf das Rauchen in der freien Natur verzichten - damit die oft zitierte Zigarettenkippe nicht die trockenen Gräser in Brand steckt. Dasselbe gilt für Einmalgrills. Sierk hofft, dass sich die Lage am Donnerstag zumindest etwas entspannt, denn da wird Regen erwartet.

Weitere Informationen
Fahrzeuge des Niedersächsishcen Katastrophenschutzes vom Typ CCFM 3000 sind bei Löscharbeiten im Einsatz. © Kreisfeuerwehr Heidekreis Foto: Daniel Dwenger

Truppenübungsplatz Munster: Bundeswehr löscht weiter nach

Bei dem Waldbrand sind auch Niedersachsens neue Tanklöschfahrzeuge zur Vegetationsbrand-Bekämpfung zum Einsatz gekommen. (29.06.2022) mehr

Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr ist zu einem Brand in einem Wald unterwegs. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul Foto: Patrick Pleul

Landesforsten warnen vor extremer Waldbrandgefahr

Bis Mittwoch steigt fast überall in Niedersachsen die Gefahr von Feuern auf die höchste oder zweithöchste Stufe. mehr

Ein Brand in einem Wald. © Freiwillige Feuerwehr Nordhorn

Waldbrand im Emsland - 200 Feuerwehrleute im Einsatz

Rund 5.000 Quadratmeter Fläche standen am Sonntag in Schapen in Brand. Die Kreisstraße war mehrere Stunden gesperrt. mehr

Feuer im Moorgebiet. © NonstopNews

Feuerwehr in Ostfriesland warnt vor Flächenbränden

Weil es aktuell so trocken ist, steigt die Brandgefahr. Davor warnt der Feuerwehrverband Ostfriesland. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 18.07.2022 | 15:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Hunderte ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr helfen bei der Suche nach einem vermissten Jungen aus Bremervörde. © Philipp Schulze / dpa Foto: Philipp Schulze

Vermisster Arian aus Bremervörde: "Stellen heute alles auf null"

Die Helfer wollen sich vom Zuhause des Jungen in Bremervörde-Elm vorarbeiten - und Mülltonnen, Gullys und Schuppen prüfen. mehr