Vogelgrippe trifft seltene Tiere im Wattenmeer hart
Aufgrund der Vogelgrippe sind auch im Nationalpark Wattenmeer Tausende Vögel gestorben. Nach Angaben der Nationalparkverwaltung ist die Vogelinsel Minsener Oog besonders stark betroffen.
"Die Situation ist grauenhaft", sagte der Leiter der Nationalparkverwaltung Wattenmeer, Peter Südbeck. In der größten Kolonie der Brandseeschwalbe Deutschlands sind demnach rund 60 Prozent der Elterntiere verendet, kaum ein Jungtier habe überlebt. Erst kürzlich sei die Brandseeschwalbe von der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten genommen worden. Im Vorjahr seien mehr Vögel gezählt worden als je zuvor in den vergangenen 100 Jahren, so Biologe Südbeck.
Im Winter bis nach Südafrika
Die Brandseeschwalbe wird bis zu 20 Jahre alt, ist etwa 40 Zentimeter lang und erreicht eine Flügelspannweite von rund einem Meter. Von März bis September leben die Tiere an den europäischen Küsten der Nordsee, Ostsee, des Atlantiks, des Mittelmeers sowie des Schwarzen und Kaspischen Meers. Im Winter ziehen sie nach Südeuropa und bis nach Südafrika.
Forschungsprojekt soll Ursache untersuchen
Die Auswirkungen der Vogelgrippe auf andere Zugvögel sei noch nicht absehbar, unter anderem da die genauen Übertragungswege des Virus nicht bekannt sein. Der Nationalpark habe nun beim Bundesumweltministerium ein Forschungsprojekt beantragt, um die Ursache für den Ausbruch zu untersuchen. Seit 2009 gehört das Wattenmeer zum Weltnaturerbe. Es ist die größte zusammenhängende Naturlandschaft Mitteleuropas.