Verbot von Werkverträgen: Althusmann skeptisch

Werkverträge in der Fleischindustrie sollen in Deutschland verboten werden - Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) zeigt sich skeptisch, ob das der richtige Weg ist. "Ein generelles Verbot von Werkverträgen für nur eine Branche wird rechtlich schwer umsetzbar sein", sagte Althusmann dem "Weser-Kurier" (Donnerstagausgabe). "Dennoch brauchen wir einen Systemwechsel, um die Arbeitsbedingungen und Unterbringungssituation deutlich zu verbessern", so der Minister. Althusmann hat für heute zu einem runden Tisch eingeladen.
Runder Tisch: NGG will nicht teilnehmen
Zu der Beratung am Vormittag sollen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) und Sozialministerin Carola Reimann (SPD) zugeschaltet werden, ebenso wie Unternehmen und Verbände aus der Fleischindustrie. Nicht vertreten ist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) - sie hat abgesagt. Der Oldenburger Regionalchef Matthias Brümmer sagte, er habe wenig Hoffnung, dass sich niedersachsenweit etwas ändern werde. Vom Wirtschaftsminister habe man in den vergangenen Jahren nicht viel gehört, wenn es um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Branche ging, sagte Brümmer. Daher werde er nicht am runden Tisch teilnehmen.
Kritik an Gewerkschaft aus der CDU
Aus der CDU kommt Kritik am Verhalten der Gewerkschafter. Althusmann habe sich "eindeutig für einen Systemwechsel und einen fairen Tarifvertrag" in der Fleischbranche ausgesprochen, sagte der Wirtschaftspolitiker Karl-Heinz Bley am Donnerstag. "Es ist schon ein bemerkenswerter Vorgang, die Mitarbeit in diesem Prozess in exakt jenem Moment zu verweigern, als endlich Bewegung in die Sache kommt."
