Vatertag in Zeiten von Corona: Alles friedlich

Der Vatertag ist in Niedersachsen in diesem Jahr äußerst ruhig und friedlich verlaufen. Fast überall im Land hielten sich die Menschen an die während der Corona-Pandemie geltenden Abstands- und Kontaktregeln. Die Polizei verzeichnete kaum Vorfälle unter Alkoholeinfluss, vielerorts waren überhaupt keine Bollerwagen zu sehen. Selbst an neuralgischen Orten, die in den vergangenen Jahren gut besucht waren, musste die Polizei so gut wie gar nicht eingreifen. Und wenn doch, dann war eine klare Ansprache der Beamten ausreichend.
70 Bußgeldverfahren in Hannover
In der Region Hannover waren zwar viele Fußgänger und Radfahrer unterwegs, aber es habe "erfreulich wenige Verstöße" etwa gegen die Abstandsregeln gegeben, so eine Polizeisprecherin. In der gesamten Landeshauptstadt hätten sich nur etwas mehr als 70 Menschen nicht an die Corona-Auflagen gehalten und müssten nun mit einem Bußgeld rechnen. Anders als in den Vorjahren hätten vor allem viele Familien das warme, sonnige Wetter für Ausflüge genutzt. Schlägereien unter alkoholisierten jungen Männern gab es in Hannover genauso wenig wie in Hameln, Rinteln und Celle.
Alles ruhig in Braunschweig, Göttingen, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück
Rund um das Steinhuder Meer war es laut Polizei allerdings zeitweise so voll, dass Ausflügler gebeten worden seien, wieder nach Hause zu fahren. Die Beamten stellten in diesem Bereich allerdings lediglich ein Dutzend Verstöße gegen die Corona-Regeln fest. In Lüneburg hat die Polizei verstärkt kontrolliert, ob die Abstandsregeln eingehalten werden. Die Beamten mussten aber kaum einschreiten. In Braunschweig habe es ein Gespräch mit einer Gruppe von Vatertags-Ausflüglern gegeben, diese seien aber einsichtig gewesen, sagte der Polizei-Sprecher. In Göttingen zeigten sich die Beamten zufrieden mit dem ruhigen Tagesverlauf. "Keine Hinweise auf Verstöße gegen die Corona-Regelungen", hieß es auch von der Polizei Oldenburg. Ebenso Auch ein Sprecher der Polizei Osnabrück resümierte: "Alles ruhig."
Volle Straßen auf dem Weg zur Küste
Die Bollerwagen-Touren waren nach der landesweiten Verordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht gestattet. Danach muss nämlich in der Öffentlichkeit soweit möglich ein Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden - ausgenommen sind nur Menschen aus dem eigenen oder einem weiteren Haushalt. Auf den Straßen des Landes war es dagegen voller als zuletzt: Vor allem die Ferienorte an der Nordsee rechnen wegen des langen Feiertagswochenendes mit einem ersten Ansturm von Touristen.
Auto-Gottesdienste in Wolfsburg und Hildesheim
Einfluss hatten die Corona-Beschränkungen auch auf Gottesdienste. In Wolfsburg feierte der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen einen Auto-Gottesdienst auf dem Parkplatz vor der Volkswagen Arena. Auch in Hildesheim setzte die Kirche auf einen quasi motorisierten Himmelfahrtsgottesdienst. Dort kamen rund 500 Menschen zum Drive-In-Gottesdienst. Es sei ein "großes internationales Fest der Freude" auf dem Volksfestplatz in Hildesheim gewesen, das Vaterunser sei in mehreren Sprachen gebetet worden, sagte ein Sprecher des Bistums.
