Suche nach vermisstem Joe weiter erfolglos
Eine Woche nach dem Verschwinden des kleinen Joe gibt es noch immer kein Lebenszeichen. Anwohner helfen erneut bei der Suche. Gleichzeitig laufen eine Mordkommission und ein Suchtrupp bei der Polizei.
Die Menschen in der Universitätsstadt bangen um den Jungen. Viele sind am Freitag auf eigene Faust auf die Suche gegangen - so wie drei Leute um die 30 Jahre, die einen Spielplatz und Waldstücke in Wehnen absuchten. Der Ort am Stadtrand gehört schon zu Bad Zwischenahn im Landkreis Ammerland. "Da ist ein kleines Kind, das Hilfe braucht", sagte einer der drei Helfer. Joe sei "ein kleiner Junge aus der Nachbarschaft", auch wenn er ihn nicht persönlich kenne. Seine Freundin und er hielten seit Tagen auch auf Radtouren morgens und abends nach dem Vermissten Ausschau. Auch die Polizei setze die Suche fort und gehe verschiedenen Hinweisen nach, sagte eine Sprecherin am Freitag. Der geistig behinderte Junge war am vergangenen Freitag, 17. Juni, zum letzten Mal gesehen worden.
Hinweis auf Gewaltverbrechen
Derweil sei die Annahme der ersten Tage, dass sich das Kind bewusst verstecken könnte, zunehmend unwahrscheinlich, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Ermittelt werde nun gegen Unbekannt. Aufgrund einer Zeugenaussage bestehe der Verdacht, dass der Achtjährige Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein könnte. Die Einrichtung einer Mordkommission eröffne den Behörden weitere Möglichkeiten wie zum Beispiel die Sicherung von Daten, die ansonsten verloren wären, so der Sprecher. Ein Unglück sei aber ebenfalls nicht auszuschließen. Nach Joe wird auch mit Spürhunden, Drohnen und Hubschraubern gesucht. Die Polizei arbeitet also zweigleisig: "Neben dem Vermisstenfall wurde auch ein Unglücksfall oder ein Gewaltverbrechen zu keinem Zeitpunkt ausgeschlossen."
Anwohner drucken Flyer und suchen nach Joe
Trotz einer Vielzahl von Hinweisen, privat organisierten Suchtrupps und freiwilligen Helferinnen und Helfern konnte der Achtjährige bislang noch nicht gefunden werden. Bereits in den vergangenen Tagen hatte die Polizei die Bewohnerinnen und Bewohner in der Gegend gebeten, Suchaufrufe zu teilen und in ihnen bekannten Verstecken nachzusehen. Die Beamten setzen außerdem auf Lautsprecherdurchsagen. Hinweise zum Vermissten nimmt die Polizei Oldenburg unter der Telefonnummer (0441) 790 41 15 entgegen.