Landesschülerrat will späteren Schulbeginn um 9 Uhr
Das niedersächsische Kultusministerium habe aus rechtlicher und pädagogischer Sicht keine Bedenken dagegen, dass die Schule morgens eine Stunde später beginnt, teilte die Behörde am Mittwoch mit.
Vorausgegangen war der Mitteilung eine Forderung des neuen Vorsitzenden des Landesschülerrats, Malte Kern (17) aus Wendeburg bei Peine in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung": Er plädiert dafür, dass die Schule morgens um 9 Uhr statt um 8 Uhr beginnt. Der Sprecher des Kultusministeriums Ulrich Schubert sagte am Mittwoch in Hannover, dass die Schulen in dieser Hinsicht "relativ viel Spielraum und Freiheit“ hätten. Derzeit gebe es lediglich einen Erlass, nach dem die Schule nicht vor 7.30 Uhr beginnen dürfe.
Späteren Schulbeginn mit Nahverkehr absprechen
Schubert sagte, ein späterer Schulbeginn müsse allerdings mit den Trägern der Schülerbeförderung abgestimmt werden. Zudem müsse die Situation derjenigen Eltern berücksichtigt werden, die schon früher zur Arbeit gingen und dann eine Betreuung für die fehlende Schulstunde bräuchten. Auch die entsprechende Verschiebung des Unterrichts in den Nachmittag hinein müsse bedacht werden, da viele Eltern in Teilzeit arbeiteten und zahlreiche Jugendliche sich nachmittags etwa im Sport oder bei der Feuerwehr engagierten.
"Die ersten Stunden verschlafen viele"
Schülervertreter Kern hatte argumentiert, dass Jugendliche am frühen Morgen oft noch nicht so konzentriert seien und keine starken Leistungen erbringen könnten. Sie kämen erst später in Schwung. „Die ersten beiden Stunden verschlafen viele Schülerinnen und Schüler gefühlt“, sagte er der Zeitung. In England haben die Schulbehörden daraus bereits seit langem Konsequenzen gezogen - die Schule beginnt dort einheitlich um 9 Uhr. In Frankreich und Spanien startet sie zwischen 8.30 und 9 Uhr.