Gefühlte Bedrohung durch Corona-Leugner: Mehr Beratungen
Die Betroffenenberatung Niedersachsen hat 2021 mehr Anlauf von Menschen bekommen als im Vorjahr, die sich von Kritikern der Corona-Maßnahmen bedroht fühlten. Die meisten waren Journalisten.
Nach Angaben der Beratungsstelle standen 51 Fälle - und damit etwa jede fünfte Anfrage - im Zusammenhang mit einer Bedrohungslage durch Reichsbürger, Verschwörungsideologen und sogenannte Querdenker. Laut einer Sprecherin gab es die meisten Beratungen für Journalistinnen und Journalisten. Sie seien bei Demonstrationen besonders von Übergriffen betroffen.
Vier Fälle von Juli bis Dezember 2020
Die Zahl der Beratungsgespräche hat im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Zwischen Juli und Dezember 2020 hatte es nach Angaben der Beratungsstelle lediglich vier Fälle mit dem Tatmotiv Verschwörungsideologie gegeben. Zur ersten Jahreshälfte konnte die Beratungsstelle keine Angaben machen, da sie sich seit Juli 2020 in neuer Trägerschaft befindet.
Drei regionale Beratungsstellen
Die Betroffenenberatung Niedersachsen berät und unterstützt Menschen, die von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt bedroht sind. Es gibt drei regionale Beratungsstellen in Osnabrück, Nienburg und Hildesheim. Das Angebot ist für Hilfesuchende kostenlos, finanziert wird es vom Bund und Land.
