Sendedatum: 15.04.2012 17:30 Uhr

"Männeremanzipation" im Frauenforum

Frauenschicksal: Warum die Schleckermisere beispielhaft ist

Mitarbeiterinnen von Schlecker demonstrieren vor einem Gasthof. © NDR Foto: Lars Gröning
Kein ernstzunehmender Job? Warum immer nur von den "Schlecker-Frauen" die Rede war.

Wenn ein Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, dann ist es oft eine bestimmte Klientel von Mitarbeitern, die betroffen sind. Bei Opel zum Beispiel waren es deutlich mehr Männer, beim aktuellen Fall Schlecker sind es vor allem Frauen. Trotzdem ist es auffällig, dass in der Berichterstattung immer nur von den "Schlecker-Frauen" die Rede ist - von "Opel-Männern" sprach damals niemand. Was steckt dahinter? Und warum ist es für Verkäuferinnen oft nicht einfach, einen vollwertigen Arbeitsplatz zu finden - und keinen Minijob, mit dem man keine Familie ernähren kann? Das erklärt Dorothea Voss von der Hans-Böckler-Stiftung im Interview.

Gleichberechtigung: Ein Mann schlägt Alarm

Ralf Bönt © imago/ecomedia/robert fishman
Ein Recht auf ein "karrierefreies Leben" für Männer fordert der Autor Ralf Bönt.

Echte Gleichberechtigung - zumindest familienpolitisch - können Männer und Frauen nur gemeinsam zu erreichen. Und da schlägt nun ein Mann Alarm: Der Berliner Schriftsteller Ralf Bönt meint: Jetzt sind endlich mal die Männer dran in Sachen Emanzipation, denn sie sind gewaltig ins Hintertreffen geraten. Helene Loskill hat ihn getroffen.

Literaturhinweis:

"Das entehrte Geschlecht. Ein notwendiges Manifest für den Mann"
Ralf Bönt
Pantheon Verlag, 160 Seiten, 12,99 Euro
ISBN 3570551857

Großfamilie: Vom Glück des komplizierten Lebens

Cover: Aus Liebe zum Wahnsinn von Georg Cadeggianini © Verlag S. Fischer
Das Buch von Georg Cadeggianini ist im Fischer Taschenbuch Verlag erschienen.

Georg Cadeggianini ist sechsfacher Vater - und das mit gerade mal 34 Jahren. "Complicate your life", das sei der Schlüssel zum Glück, meint er. Also: Wenn es chaotisch ist, mach es einfach noch ein bisschen chaotischer - Kontrollverlust mit Ansage. Erst ist er mit Frau und Kindern eine Weile durch die Welt gezogen. Mittlerweile arbeitet er als Redakteur bei der Frauenzeitschrift "Brigitte" und hat ein Buch über seinen Familienalltag geschrieben. Im Frauenforum erzählt Georg Cadeggianini davon, wie es ist, wenn 60 Finger in den Alltag pfuschen - und wie unterschiedlich die Leute etwa beim Bäcker reagieren, je nachdem, ob er oder seine Frau mit den sechs Kindern unterwegs sind.

Machtbewusst: Hitlers jüdische Spionin

Wohin unbedingter Erfolgswille und politisches Kalkül führen können, das zeigt die Biografie der Stephanie von Hohenlohe. Die 1891 geborene Wienerin schaffte es nicht nur, als Bürgertochter in die Hocharistokratie aufzusteigen - sie bewegte sich über Jahre in den Kreisen der nationalsozialistischen Prominenz. Und das, obwohl sie Jüdin war. Martina Bittermann berichtet über Hitlers jüdische Spionin.

Buch-Tipp

"Melitta von Stauffenberg. Ein deutsches Leben"
von Thomas Medicus
Rowohlt Verlag, 22,95 Euro

Dichterleben: Lyrikerinnen auf dem Vormarsch

Wer den Begriff "Lyrik" in eine beliebige Internet-Suchmaschine eingibt, der stößt ziemlich schnell auf die üblichen Verdächtigen der deutschen Poesiegeschichte - und die sind durchgängig männlich. Das könnte sich allerdings ändern. Denn auf den Poetry Slam-Bühnen deutscher Großstädte und in den Regalen der Buchhandlungen drängt eine neue Generation junger Dichterinnen nach. Elise Landschek hat mit einigen von ihnen gesprochen.

Das Frauenforum auf NDR Info am Sonntag, 15. April 2012 von 17.30 bis 18 Uhr

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | | 15.04.2012 | 17:30 Uhr