Ernährung bei Parodontitis
Zur Ursachenbekämpfung bei Parodontitis gehört die Umstellung auf eine ausgewogene, antientzündliche Ernährung. Besteht bereits ein Diabetes, dann ist auf eine gute Einstellung des Blutzuckers zu achten. Hier hilft die Orientierung am Logi-Prinzip: Kohlenhydrate sind deutlich zu reduzieren, insbesondere Zucker - auch versteckter Zucker in industriell hergestellten Lebensmitteln - und helles Mehl. Die richtige Ernährung beugt Parodontitis vor und ist Voraussetzung dafür, dass eine Zahnbettentzündung dauerhaft ausheilen kann.
Ernährungstipps im Überblick
- 2-3 Mahlzeiten pro Tag und möglichst keine Snacks.
- Fünfer-Regel: täglich 3 Handvoll Gemüse (zubereitet mit hochwertigen Ölen) und 2 Handvoll zuckerarme Obstsorten essen.
- Proteine (Eiweiß) sättigen lange und verhindern damit Heißhungerattacken, daher 2-3 Portionen täglich essen: z. B. mageres Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte.
- Tellerprinzip: eine Hälfte Gemüse (oder Obst), ein Drittel für Eiweißquellen wie Fleisch, Eier oder Hülsenfrüchte, nur wenig Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Brot. Ballaststoffreiche Kohlenhydrate bevorzugen (Vollkornnudeln, Vollkornbrot ...), die sättigen länger.
- Wichtig und sättigend sind auch gute Fette - zum Beispiel hochwertig hergestelltes Nussöl, Olivenöl, Leinöl oder Hanföl. Planen Sie 2-3 Fischmahlzeiten in der Woche ein: Lachs, Hering und Makrele sind reich an Omega-3-Fettsäuren.
- Zucker deutlich reduzieren! Maximal 1 kleine Portion Süßigkeit/Zucker pro Tag. Lieber Rohkost oder eine Handvoll Nüsse. Wenn es etwas Süßes sein muss: dunkle Schokolade mit 70 Prozent Kakao-Anteil als Nachtisch, direkt nach einer Mahlzeit.
- Viel trinken! Mindestens 2 Liter, und zwar unbedingt zuckerfreie Getränke wie Wasser und Tee. Fruchtsäfte und Schorlen sind ungeeignet.
- Darmflora aufbauen mit Lebensmitteln, die Milchsäurebakterien enthalten, wie Joghurt, Kefir, ungekochtes Sauerkraut und Brottrunk - am besten täglich.
- Antientzündliche Ernährung: Essen Sie überwiegend fleischlos, stattdessen sehr viel Gemüse/Obst, und verwenden Sie täglich entzündungshemmende Gewürze, wie Kurkuma, Ingwer, Currypulver, Muskat und schwarzen Pfeffer.
Lebensmittelauswahl bei Parodontitis
Empfehlenswert | Einzuschränken | |
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Brot, Getreide und Beilagen wie Nudeln, Kartoffeln, Reis | In Maßen: Vollkornbrot, Vollkorngetreideprodukte insbesondere aus Hafer (Haferkleie), Gerste, Dinkel, Roggen; Haferflocken, Müsli ohne Zucker; Vollkornnudeln, Vollkornreis, Pellkartoffeln | Weißbrot, Toastbrot, Zwieback, Weizen- und Milchbrötchen, Croissant; Hartweizennudeln; geschälter Reis, Pommes, Kroketten, Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Kartoffelpuffer; Fertiggerichte, Fast Food |
Snacks und Knabberkram (bei Bedarf 1 kleine Handvoll "Luxus" am Tag, max. 25 g) | Süße Backwaren, Süßigkeiten, süße Milchprodukte (s. u.), Salzgebäck, Chips, Flips | |
Obst (1-2 Portionen am Tag) | Zuckerarmes Obst wie Apfel, Aprikosen, Brombeeren, Clementinen, Erdbeeren, Grapefruit, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Sauerkirschen, Kiwi, Marillen, Nektarine, Papaya, Orange, Pflaumen, Pfirsiche, Stachelbeeren, Wassermelone, Zwetschgen | gezuckerte Obstkonserven und Obstmus, kandiertes Trockenobst; Nur in Maßen geeignet ist zuckerreiches Obst: Ananas, Banane, Birne, Kaki (Sharon), Kirschen, Mango, Honigmelone, Weintrauben |
Gemüse (3 Portionen am Tag) | Alle Salatsorten, Bohnen, Sojabohnen, Linsen, Erbsen, Paprika, Möhren, Gurke, Tomate, Fenchel, Aubergine, Artischocken, Spinat, Zucchini, alle Kohlarten, Radieschen, Spargel, Sauerkraut und alle Pilzarten | Mais, Süßkartoffeln |
Nüsse und Samen (ca. 40 g am Tag) | Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse, Macadamianüsse, Pinienkerne, Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne | Erdnüsse und gesalzene Nüsse |
Fette und Öle (2-3 EL am Tag) | Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, Leinöl*) und Weizenkeimöl*), in Maßen: Butter | Schweine- und Gänseschmalz, Butterschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl |
Getränke (ca. 2 Liter am Tag) | Wasser, ungezuckerter Tee und Kaffee | Fruchtsaft, Schorlen, Softdrinks, Kakao, Alkohol |
Fisch und Meeresfrüchte (2-3 Mal pro Woche) | Aal, Forelle, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Karpfen, Lachs, Makrele, Sardine/Sardellen, Scholle, Seezunge, Steinbutt, Thunfisch, Flusskrebs, Garnelen, Hummer, Krabben, Shrimps | Fisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt; panierter Fisch |
Wurstwaren und Fleisch (max. 3 Mal pro Woche) | Magere Varianten wie Putenbrustaufschnitt, Corned Beef, Aspik; Hühnerfleisch, Putenfleisch, Rinderfilet | Wurst oder Fleisch vom Schwein, fettreiche Wurst- und Fleischwaren wie Leberwurst, Mettwurst, Weißwurst, Salami, Schinkenspeck, Mortadella, Fleischwurst, Bockwurst, Bratwurst, Blutwurst, Fleischkäse, Leberkäse, Nackenfleisch, Bauchspeck; paniertes Fleisch |
Eier (3-4 pro Woche), Milch- und Milchprodukte, Käse | Eier in allen Variationen; Milch 1,5 % Fett, Buttermilch, Quark bis 20 % Fett, Naturjoghurt 1,5 % Fett; Saure Sahne 10 % Fett; Käse bis 45 % Fett i. Tr.: Schnittkäse, Weichkäse, Feta, Mozzarella, körniger Frischkäse | Mayonnaise; Sahne, Schmand und Creme fraiche; Pudding, Milchreis, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Kakaozubereitungen, Fruchtbuttermilch |
