Viele Nichtschwimmer: DLRG fordert Hilfe von Bund und Land
Wegen geschlossener Bäder haben es in der Pandemie bundesweit Hunderttausende Kinder verpasst, Schwimmen zu lernen. Trotz großer Anstrengungen könnte sich dies 2022 wiederholen, mahnt die DLRG.
"Dauerhaft zu deutlich mehr sicheren Schwimmern unter den Kindern kommen wir erst, wenn der Schwimmunterricht in den Schulen flächendeckend wieder stattfinden kann", sagte Ute Vogt, Präsidentin der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bad Nenndorf (Landkreis Schaumburg). Dafür seien mehr Schwimmbäder und qualifiziertes Personal in den Schulen nötig - und mehr Wasserflächen für die Vereine, damit diese ihrerseits vor allem mehr Kinder im Vorschulalter ausbilden könnten.
DLRG: Jede Schule braucht Bad in näherer Umgebung
Vogt zeigte sich besorgt, dass Bäder erneut durch Lockdowns geschlossen werden könnten und dadurch deutlich wenig Anfängerschwimmunterricht stattfinden könte. Zudem verwies er darauf, dass binnen zwei Jahrzehnten die Zahl der Schwimmbäder deutlich abgenommen habe. Rund 5.100 für die Schwimmausbildung geeignete Bäder zählte die DLRG im Jahr 2020. Vor zwanzig Jahren seien es noch etwa 1.600 mehr gewesen, hieß es. Angesichts der Corona-Pandemie könnten nun weitere Bäder auf der Strecke bleiben. Wie viele lasse sich nicht abschätzen, sagte Vogt. Die DLRG fordert vor diesem Hintergrund Hilfe von Bund und Ländern. Nötig sei ein flächendeckender Bäderbedarfsplan. Diesem soll zugrunde liegen, dass jede Schule ein Bad in erreichbarer Nähe haben muss, so Vogt.
Wieder zusätzliche Schwimmkurse geplant
Wie bereits im vergangenen Frühjahr und Sommer will die DLRG auch 2022 wieder zusätzliche Schwimmkurse anbieten. Dafür liefen bereits Vorarbeiten. In diesem Jahr hätten sich allein an der DLRG-Sommerkampagne rund 500 Ortsgruppen beteiligt und 2.000 zusätzliche Anfängerkurse angeboten. Rund 23.000 Kinder hätten so zusätzlich einen Anfängerkurs besuchen können. Die DLRG habe etwa 10.000 Seepferdchen- und 3500 Schwimmabzeichen extra ausgestellt, hieß es. Die Nachfrage nach Schwimmkursen für Kinder sei weiterhin enorm.
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