Verband betont Wichtigkeit der heimischen Gas- und Ölförderung
Die deutschen Gas- und Ölförderer fordern für eine größere Energiesicherheit Europas nach dem Ukraine-Krieg eine stärkere Beachtung auch der heimischen Rohstoffförderung.
Deutschland sei bislang hochgradig abhängig von Energielieferungen aus Russland, sagte Ludwig Möhring, Chef des Bundesverbands Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) mit Sitz in Hannover am Mittwoch. Seit dem Angriff der russischen Armee auf die Ukraine gebe es eine völlig neue Situation. "Wir müssen uns auf eine Energieversorgung ohne oder mit sehr viel geringeren russischen Importmengen einstellen", betonte Möhring. Die Versorgungsstrukturen seien erschüttert.
"Brauchen einen Schulterschluss"
Die Förderung von Öl und Gas in Deutschland könne dies zum Teil abfedern. "Unser Ziel ist es, die Produktion auf dem aktuellen Niveau zu halten und bestenfalls sogar leicht auszubauen. Dieser Wert an Versorgungssicherheit muss erkannt und gehoben werden", sagte Möhring. Dafür brauche es einen "Schulterschluss mit der Bundesregierung, den relevanten Bundesländern und den zuständigen Fachbehörden".
Mehr als die Hälfte des Erdgases kommt aus Russland
Zuletzt allerdings war die heimische Produktion rückläufig. Im vergangenen Jahr wurden rund 5,2 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert, der größte Teil davon in Niedersachsen. Zwei Jahre zuvor hatte das Volumen noch 6,1 Milliarden Kubikmeter betragen. Damit lassen sich etwa fünf Prozent des deutschen Verbrauchs decken. Mehr als die Hälfte seines Erdgasbedarfs bezog Deutschland nach Daten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aus Russland. Auch aus Norwegen (gut 20 Prozent) und Niederlande (etwa elf Prozent) werden größere Mengen importiert. Am deutschen Import von Erdöl hatte Russland 2021 einen Anteil von rund 34 Prozent.
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