Inflationsrate in Niedersachsen liegt bei 7,5 Prozent
Um 33,7 Prozent legte der Preis für Kraftstoffe wie Benzin und Diesel im Vergleich zum Juni 2021 zu. Gegen diese Preissteigerung konnte auch der Anfang Juni eingeführte Tankrabatt nicht viel ausrichten. Noch höher stiegen die Preise für Haushaltsenergie wie Heizöl und Erdgas - und zwar um 42,2 Prozent. Strom war 20,7 Prozent teurer als im Vorjahresmonat.
Inflation: Lebensmittelpreise steigen
Mehr Geld mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum Vorjahresmonat auch für Lebensmittel ausgeben. Butter kostete 43,3 Prozent mehr, Fleischwaren 18,1 Prozent. Molkereiprodukte und Eier legten um 14,9 Prozent zu. Zurück gingen die Preise dagegen durch das Neun-Euro-Ticket im Bereich Personen- und Güterbeförderung - und zwar um 27,7 Prozent. Das Niedersächsische Landesamt für Statistik gab die Preisveränderungen am Mittwoch auf Basis vorläufiger Ergebnisse bekannt. Im Mai hatte die Teuerungsrate mit 7,6 Prozent noch um 0,1 Prozentpunkt höher gelegen.
Armutsquote in Niedersachsen bei 17,9 Prozent
Der Paritätische Wohlfahrtsverband befürchtet, dass die ohnehin hohe Armutsquote durch die Inflation noch weiter ansteigen wird. Mit 17,9 Prozent liege die Quote in Niedersachsen noch deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Der Verband fordert daher von der Bundesregierung, ein weiteres Entlastungspaket auf den Weg zu bringen. Grundsicherung, Wohngeld und BAföG müssten bedarfsgerecht angehoben und deutlich ausgeweitet werden. Das jüngste Entlastungspaket kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, als ungerecht und unzureichend: "Wir haben keinerlei Verständnis dafür, wenn die Bundesregierung wie mit der Gießkanne übers Land zieht, Unterstützung dort leistet, wo sie überhaupt nicht gebraucht wird und Hilfe dort nur völlig unzulänglich gestaltet, wo sie dringend erforderlich wäre."