Hochwasser: Wie schützt sich Niedersachsen?
Die dramatischen Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wecken in Goslar und im Harz Erinnerungen an das Hochwasser von 2017. Was wurde seitdem für den Hochwasserschutz getan?
Die Goslarer Altstadt und große Teile des Harzes wurden im Juli 2017 von den Wassermassen überrascht. Kleine Bäche hatten sich in kürzester Zeit zu reißenden Flüssen entwickelt. Die Wassermassen ließen neben Schlamm und Zerstörung Millionen-Schäden zurück. Das Problem beim Hochwasserschutz, damals wie heute: die enge Bebauung in den Städten. Oftmals steht zudem der Denkmalschutz dem Hochwasserschutz im Weg.
Flüsse müssen wieder Räume bekommen
Das muss sich ändern, da sind sich Experten einig: "Wir müssen alle dazu beitragen, dass die Flüsse ihre Räume bekommen, die sie früher mal hatten", sagte Friedhart Knolle vom Naturschutzbund BUND dem NDR in Niedersachsen. Gemeint sind Wirtschaft, Naturschutz und Denkmalschutz. Ideen und auch beispielhafte Projekte, diesen Raum für Wasser zu schaffen, gibt es genug, etwa Naturwasserwege und Parks für Städte, wo das Wasser nach starken Regenfällen versickern kann.
Harzvorland wartet auf Geld vom Land
Dass das nicht ganz so einfach umzusetzen ist, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Schladen im Landkreis Wolfenbüttel. Hier, im Harzvorland, gibt es genug Platz, der für diesen Zweck genutzt werden könnte. Ebenso eine Gemeindeverwaltung, die das Problem angehen und mit Renaturierungsmaßnahmen die Gewässer vor Ort entlasten will. Schladens Bürgermeister Andreas Memmert (parteilos) wartet allerdings noch immer auf das Okay vom Land Niedersachsen, diese Ausgleichsfläche für den Hochwasserschutz nutzen zu dürfen. Inzwischen verhandelt er selbst mit Flächenbesitzern in der Region, um das Projekt umzusetzen. Mittel dazu hat das Land inzwischen bewilligt. Und Umweltminister Olaf Lies (SPD) signalisierte im NDR, dass die Mittel nun auch fließen sollen.
